DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-HILFSPROGRAMM - Rund 15.000 Ermittlungsverfahren sind in Deutschland mittlerweile wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug mit Corona-Hilfen eingeleitet worden. Dies ergab eine Umfrage der FAZ unter den 16 Landesjustizministerien. Die tatsächliche Zahl dürfte noch höher liegen, weil nicht alle Landesregierungen eine entsprechende Statistik führen. Gleiches gilt für die entstandene Schadenshöhe. In den acht Bundesländern, aus denen dazu Zahlen vorliegen, summieren sich die Beträge auf rund 67 Millionen Euro. (FAZ)
BERTELSMANN-STUDIE - Der Zusammenhalt der Deutschen zeigt nach einem Jahr Corona-Pandemie erste Risse. Das ist das Ergebnis der Studie "Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Zeiten der Pandemie" der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem infas Institut. Die Panel-Studie, bei der 611 Personen im Laufe des Jahres 2020 dreimal befragt wurden, liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vor. Danach verschlechterte sich die Einschätzung der eigenen Lage - auf unterschiedlichem Niveau - nur leicht vom Frühjahr bis zum Jahresende 2020. Dennoch sahen viele die Zukunftsaussichten immer düsterer. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
TECHNOLOGIERIESEN - Der Druck auf Facebook, Google und Co. wächst: Europa und die USA wollen enger zusammenarbeiten, um die Macht der Technologiekonzerne zu beschneiden. Das kündigte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) im Handelsblatt an. "Die EU wird nicht allein für eine sichere Onlinekommunikation sorgen können, dafür brauchen wir starke Partner", sagte er. Das Auswärtige Amt hat mit der Denkfabrik Institute for Strategic Dialogue das "Digital Policy Lab" gegründet, das Entscheider aus der EU, den USA und anderen Ländern zusammenbringt. "Dass unsere Werte auch online verteidigt werden müssen, sehen inzwischen viele ein und schließen sich Forderungen nach internationaler Koordination an", so Maas. Ziel ist es, sich auf grundsätzliche Regeln zu verständigen, die im Internet gelten sollen. (Handelsblatt)
MESSENGER-DIENSTE - Politiker aus Koalition und Opposition wollen Chat-Dienste wie die Facebook-Tochter Whatsapp per Gesetz verpflichten, sich für andere vergleichbare Angebote zu öffnen. Eine verpflichtende Interoperabilität von Messengern sollte in das von der EU-Kommission geplante Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) aufgenommen werden. "Das würde letztlich den Nutzern zugutekommen, bessere Messenger fördern und das Monopol von Whatsapp schwächen", sagte der CDU-Digitalpolitiker Tankred Schipanski dem Handelsblatt. (Handelsblatt)
WASSERSTOFF - Umweltschützer betrachten die ehrgeizigen Pläne zum Aufbau von Produktionskapazitäten für grünen, also mit Ökostrom hergestellten Wasserstoff mit Sorge. "Der enorme Wasserbedarf der Wasserstoffelektrolyse spielt im öffentlichen Diskurs bislang keine Rolle", sagt Johannes Rußmann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Gerade in wasserarmen Regionen, also etwa in Südeuropa, aber auch in Nordafrika oder auf der arabischen Halbinsel, stelle die Wasserstoffelektrolyse in industriellem Maßstab einen massiven Eingriff in den Wasserhaushalt dar. "Die Probleme, die sich daraus ergeben, werden bislang systematisch ausgeblendet", warnt Rußmann. (Handelsblatt)
CHEMIE- und PHARMASEKTOR - In der Chemie- und Pharmabranche steht einer der wichtigen Sozialpartner demnächst unter neuer Führung. Beim Führungskräfteverband VAA geht nach nicht viel weniger als zwei Jahrzehnten Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch in den Ruhestand, Nachfolger wird sein Stellvertreter Stephan Gilow. Entsprechende Informationen der FAZ bestätigte der VAA - Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie - auf Anfrage. Die Amtsübergabe sei für den 1. Juli vorgesehen, sagte Kronisch. (FAZ)
MESSEN - Aktuell gehört die Messewirtschaft neben dem Gastgewerbe, dem stationären Einzelhandel und der Kreativwirtschaft zu den größten Verlierern der Pandemie. Auf vielen Messegeländen hat seit mittlerweile über einem Jahr keine Veranstaltung mehr stattgefunden. Nun zeichnet eine aktuelle Umfrage der Meinungsforscher von Civey ein düsteres Bild: Gut 1.000 Führungskräfte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern aus Branchen wie Handel, Marketing, Bauwirtschaft, Handwerk, Industrie/Logistik und Maschinenbau wurden befragt. Das Ergebnis: Für 56,4 Prozent der Teilnehmer ist der Wegfall von Leitmessen nach der Pandemie gar kein oder nur ein geringer Verlust. Umgekehrt sagt nur knapp jeder vierte Entscheider, dass der Verlust eher groß oder sogar sehr groß wäre. (Welt)
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April 06, 2021 01:04 ET (05:04 GMT)
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