Der niederösterreichische Energieversorger EVN (WKN: 878279 / ISIN: AT0000741053) erhielt vor kurzem einen bedeutenden Ritterschlag: Mit Wirkung zum 22. März 2021 wurde die EVN AG (Energieversorgung Niederösterreich) in den österreichischen Aktienleitindex ATX aufgenommen und nahm hier den Platz der Telekom Austria ein.
Das Indexkomitee der Wiener Börse begründete ihre Entscheidung mit dem höheren Börsen-Umsatz und der größeren Streubesitzkapitalisierung, die für die Zusammensetzung des ATX maßgeblich ist. Der ATX spiegelt die Wertentwicklung der 20 meistgehandelten und nach Börsenwert größten österreichischen Konzerne wider.
Der Indexentscheidung vorausgegangen war eine kräftige Kurs-Rallye der EVN-Aktie. Nachdem die Notierungen im Zuge des März-2020-Börsen-Crashs auf elf Euro zurückgeschlagen worden sind, legte der Aktienkurs bis zum Januar dieses Jahres in der Spitze auf 21 Euro zu, was den höchsten Stand seit 2008 bedeutete (aktuell: 18,60 Euro).
Starke Geschäftsentwicklung
Für Kursauftrieb sorgte dabei die trotz der Corona-Pandemie vergleichsweise starke Geschäftsentwicklung. Wie EVN Ende Februar bekanntgab, lag der temperaturbedingte Energiebedarf in den relevanten Märkten Österreich, Bulgarien und Nordmazedonien über dem Vorjahrswert, in Österreich sogar über dem langjährigen Durchschnitt. Die Corona-Pandemie habe deshalb nur geringfügige Auswirkungen gehabt, weshalb Umsatz und Gewinn im ersten Quartal 2020/2021 (per Ende Dezember 2020) gesteigert werden konnten.
Der Konzerngewinn legte um 12,7 Prozent auf 93,5 Mio. Euro zu. Der Umsatz verbesserte sich auf Jahressicht um 4,8 Prozent auf 604,1 Mio. Euro, wozu auch das im Sommer 2020 gestartete Abwasserprojekt in Kuwait beitrug.
Die Corona-Pandemie hatte EVN zufolge dank des integrierten Geschäftsmodells und der breiten Kundendiversifikation nur punktuelle Auswirkungen auf die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung gehabt. So sind laut dem Unternehmen Verzögerungen bei Bauvorhaben und Investitionen im Netzbereich bereits während des ersten Geschäftsquartals 2020/2021 teilweise wieder aufgeholt worden. Allerdings erschwerten nationale Lockdowns, Reisebeschränkungen und Beeinträchtigungen internationaler Lieferketten das internationale Projektgeschäft.
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