
DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion sinkt im Februar erneut
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im Februar erneut schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank sie gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent und lag um 6,4 (Januar: 4,0) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen einen monatlichen Anstieg von 1,1 Prozent prognostiziert. Allerdings hatte sich die schwächere Entwicklung schon in den Daten zum Industrieumsatz abgezeichnet.
Ifo: Produktionserwartungen der Industrie auf höchstem Stand seit 1991
Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie haben sich nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung merklich verbessert. Der Indikator stieg im März auf 30,4 Punkte von 21,5 im Februar. Dies ist der höchste Stand seit 1991. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des Instituts hervor.
Deutsche Exporte wachsen im Februar mäßig
Die deutsche Wirtschaft hat ihre Ausfuhren im Februar leicht gesteigert. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 0,9 Prozent mehr im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 0,8 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 1,2 Prozent niedriger. Die Importe stiegen im Februar um 3,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 0,9 Prozent.
Lkw-Maut-Fahrleistungsindex steigt im März um 4,7 Prozent
Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im März gegenüber dem Vormonat um 4,7 Prozent gestiegen. Im Vorjahresvergleich ergab sich ein kalenderbereinigtes Plus von 8,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Chinas Verbraucherpreise steigen im März um 0,4 Prozent
Die Verbraucherpreise in China haben sich im März um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht. Damit verließen sie wieder den deflationären Bereich, in dem sie die zwei Monate lang verharrt hatten, wie die Statistikbehörde mitteilte. Volkswirte hatten für März einen Anstieg der Preise um 0,3 Prozent erwartet. Lebensmittel wurden zwar um 0,7 Prozent billiger, andere Produktkategorien verzeichneten aber eine Inflation von 0,7 Prozent.
Powell lobt starke Entwicklung des Arbeitsmarkts im März
Der Chairman der US-Notenbank hat die zuletzt robuste Entwicklung des Arbeitsmarkts der USA gelobt. Gleichzeitig machte Jerome Powell klar, dass es noch einer deutlichen Erholung der Wirtschaft bedürfe, bevor die Fed ihre unterstützende Geldpolitik zurückfährt. "Wir haben mit dem Arbeitsmarktbericht für März einen Eindruck davon bekommen, wie eine schnellere Erholung aussehen wird: nahezu eine Millionen Jobs", sagte Powell bei einer Veranstaltung des Internationalen Währungsfonds (IWF). "Wir wollen eine ganze Reihe von Monaten mit dieser Entwicklung sehen, so dass wir wirklich beginnen können, die Fortschritte im Hinblick auf unsere Ziele zu zeigen."
US-Notenbanker Kashkari: 4 Prozent Inflation wären kein Grund zur Panik
Ein Anstieg der Inflation wäre nach Meinung von Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve of Minneapolis, zunächst kein Grund zur Nervosität. Er würde nicht in Panik verfallen, wenn die Jahresinflationsrate auf 4 Prozent stiege, sagte Kashkari während einer Diskussion mit dem Ökonomen Greg Mankiw von der Universität Harvard. Seine Reaktion würde davon abhängen, warum die Teuerung dieses Niveau erreiche: ob ein vorübergehendes Ereignis der Auslöser sei - wie kürzlich die Blockade des Suezkanals - oder eine längerfristige Entwicklung.
Schnabel warnt vor neuen Finanzkrisen durch Hedgefonds
EZB-Direktorin Isabel Schnabel ist wegen des Zusammenbruchs des US-Hedgefonds Archegos besorgt, der zu milliardenschweren Verlusten bei großen Banken wie der Credit Suisse geführt hat. Das sei "ein Warnsignal, dass hier erhebliche systemische Risiken liegen", sagte Schnabel dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Der Fall zeige, "dass es bei Fonds erhebliche Regulierungslücken gibt." Man werde sich genau anschauen müssen, warum die Banken dem Fonds eine so große Verschuldung ermöglichten.
Schäuble: Stärkere Rolle des Bundes in Corona-Bekämpfung rasch möglich
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hält eine Gesetzgebung zur Stärkung der Kompetenzen des Bundes im Kampf gegen die Corona-Pandemie für rasch machbar. Dies könne "schnell gehen, wenn die Beteiligten alle wollen", sagte Schäuble im ZDF. Die entsprechende Gesetzgebung zum Infektionsschutz lasse sich in den beiden nächsten Sitzungswochen "oder zur Not auch in einer Sitzungswoche" rasch verabschieden.
Erst zwei Drittel der Unternehmen beteiligen sich am Test-Appell
Nur etwa zwei Drittel der deutschen Unternehmen kommen der Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft zu regelmäßigen Corona-Testangeboten nach. Das ist das Ergebnis eines repräsentativen Monitorings der Bundesregierung, wie das Wirtschafts- und Arbeitsministerium mitteilten. Demnach ergab die Umfrage unter 1.000 Unternehmen seit Mitte März, dass insgesamt 69 Prozent ihren Beschäftigten jetzt oder in Kürze ein regelmäßiges Testangebot unterbreiten.
Nordirische Regierung verurteilt parteiübergreifend jüngste Gewalt
Die Regierung der britischen Provinz Nordirland hat in einer Dringlichkeitssitzung die jüngste Gewalt in einer parteiübergreifenden Erklärung verurteilt. Die Gewalt sei "völlig inakzeptabel und nicht zu rechtfertigen", heißt es in der Erklärung, die in Belfast veröffentlicht wurde. Bei den Unruhen der vergangenen Tage waren mehr als 50 Polizisten verletzt worden. Am Donnerstagabend kam es erneut zu Ausschreitungen.
Draghi bezeichnet Erdogan als "Diktator"
Italiens Regierungschef Mario Draghi hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als "Diktator" bezeichnet. Draghi übte scharfe Kritik am Umgang mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrem kürzlichen Besuch in Ankara. "Ich war sehr betrübt über die Demütigung, welche die Kommissionspräsidentin wegen dieser - nennen wir sie beim Namen - Diktatoren erleiden musste", sagte der Ministerpräsident bei einer Pressekonferenz in Rom. Die EU müsse aber mit Staatschefs wie Erdogan zusammenarbeiten.
USA: Stärkste russische Truppenpräsenz an Grenze zur Ukraine seit 1994
Russland hat nach US-Angaben an der Grenze zur Ukraine eine so starke Truppenpräsenz aufgebaut wie seit Beginn des Konflikts in der Region vor sieben Jahren nicht mehr. "Russland hat jetzt mehr Soldaten an der Grenze zur Ukraine als zu jedem anderen Zeitpunkt seit 2014", sagte die Sprecherin von Präsident Joe Biden, Jen Psaki, vor Journalisten. Die USA seien "zunehmend besorgt" über "eskalierende russische Aggressionen in der Ost-Ukraine".
Im Iran beschlagnahmter Tanker aus Südkorea freigelassen
Ein monatelang im Iran festgehaltener Tanker aus Südkorea ist freigelassen worden. Die Beschlagnahme der "Hankuk Chemi" sei aufgehoben worden, und das Schiff sei am Freitag "sicher ausgelaufen", teilte das Außenministerium in Seoul mit. Auch der Kapitän des Tankers wurde den Angaben zufolge auf freien Fuß gesetzt. Die iranischen Revolutionsgarden hatten das Schiff Anfang Januar mit der Begründung unter ihre Kontrolle gebracht, dieses habe "wiederholt" gegen Umweltauflagen verstoßen.
Anführer der Muslimbruderschaft in Ägypten zu lebenslanger Haft verurteilt
Ein ägyptisches Gericht hat den obersten Anführer der Muslimbruderschaft, Mahmud Essat, wegen "Terrorismus" zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Strafgericht in Kairo habe den 76-Jährigen schuldig befunden, zu "Morden" angestachelt und Waffen für Konfrontationen im Jahr 2013 außerhalb der Zentrale der Muslimbruderschaft geliefert zu haben, verlautete aus Justizkreisen.
Pompeo wird Kommentator bei Fox News
Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo wird Kommentator beim rechtskonservativen US-Fernsehsender Fox News. Der 57-Jährige kündigte an, er wolle den Zuschauern eine "ehrliche und geradlinige" Einschätzung der Geopolitik und internationalen Beziehungen bieten. Fox-News-Chefin Suzanne Scott bezeichnete Pompeo, der Chefdiplomat unter dem im Januar aus dem Amt geschiedenen Präsidenten Donald Trump war, als "eine von Amerikas angesehensten und respektiertesten Stimmen" in der Außen- und Sicherheitspolitik.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Industrieproduktion Feb -4,7% gg Vm
Frankreich/Industrieproduktion Feb PROGNOSE: +0,5% gg Vm
Frankreich/Industrieproduktion Jan rev +3,2% (vorl: +3,3%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
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April 09, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)
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