
DJ EZB: Geldmarktfonds sollten schärfer reguliert werden
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die im Euroraum tätigen Geldmarktfonds sollten aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) schärfer reguliert werden. In einem Beitrag des aktuellen makroprudenziellen Bulletins schreiben fünf EZB-Analysten: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass es eine Reihe von Schwachstellen im regulatorischen Rahmen gibt." Aus den Marktturbulenzen zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 ziehen sie folgende Schlussfolgerungen:
1. Investition in private Assets setzen Geldmarktfonds Liquiditätsrisiken aus. Die Möglichkeit, in illiquide Assets zu investieren, muss begrenzt werden.
2. Geldmarktfonds mit einem Nettoinventarwert mit niedriger Volatilität (LVNAV) sind besonders anfällig, weil sie in private Assets investieren und einen stabilen Nettoinventarwert bieten müssen. Ihr Liquiditätsprofil könnte durch verbesserte Portfoliovorgaben gestärkt werden.
3. Geldmarktfonds neigen dazu, ihre Liquiditätspuffer auch in Stressphasen nicht anzutasten. Deshalb sollten Puffer so gestaltet werden, dass sie besser nutzbar sind.
Der Financial Stability Board (FSB) wird im Juli ein Konsultationspapier zum künftigen regulatorischen Umgang mit Geldmarktfonds veröffentlichen, mit dem die Stabilität dieser Fonds verbessert werden soll.
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April 12, 2021 04:42 ET (08:42 GMT)
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