DJ Auswärtiges Amt: Kontroverse um Irans Nuklearprogramm mit Diplomatie lösen
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat keine eigenen Erkenntnisse über die Ursache eines Zwischenfalls in der iranischen Atomanlage Natans, für den das Regime in Teheran Israel verantwortlich macht. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes betonte allerdings, dass der aktuelle Disput über das kontroverse iranische Nuklearprogramm mit diplomatischen Mitteln gelöst werden sollte. In Wien laufen aktuell Verhandlungen über Änderungen an dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran.
"Klar ist, dass dieser Vorfall natürlich aufgeklärt werden muss", sagte der Sprecher im Auswärtigen Amt, Christofer Burger. "Grundsätzlich sehen wir alle Entwicklungen und Ereignisse kritisch, die geeignet sind, die Verhandlungen in Wien negativ zu beeinflussen. Alle Fragen um das von uns ja sehr kritisch gesehene iranische Atomprogramm müssen mit diplomatischen Mitteln gelöst werden. Dazu gibt es keine vertretbare und nachhaltige Alternative."
Der Iran hatte den Zwischenfall in Natans kurz nach der Inbetriebnahme von knapp 200 neuen Zentrifugen als "antiatomaren Terrorismus" bezeichnet. Teheran hatte mit dem Schritt am Wochenende seine Verpflichtungen nach dem Atomabkommen erneut verletzt. Kurz darauf habe sich nach Angaben der iranischen Atomenergiebehörde ein Zwischenfall aufgrund eines "Stromausfalls" ereignet.
Am vergangenen Dienstag hatten sich die Vertreter der Unterzeichner des 2015 geschlossenen Atomabkommens zu Gesprächen über dessen Wiederbelebung getroffen. Unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump waren die USA 2018 einseitig aus dem Abkommen ausgetreten und hatten neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Seither hat sich auch Teheran schrittweise aus seinen Verpflichtungen zurückgezogen.
(Mit Material von AFP)
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April 12, 2021 07:46 ET (11:46 GMT)
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