DJ Laschet und Söder wollen Streit um K-Frage diese Woche beilegen
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die Vorsitzenden von CDU und CSU, Armin Laschet und Markus Söder, haben der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag eine Beendigung ihres Streits um die Kanzlerkandidatur noch in dieser Woche in Aussicht gestellt. Die beiden Vorsitzenden der Schwesterparteien sagten am Dienstag nach ihren Bewerbungsreden zur Kanzlerkandidatur in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dass der Austausch mit den Abgeordneten ein wichtiges Meinungsbild ergeben habe. Keiner von beiden hat aber seine Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur zurückgestellt.
"Es war eines für alle dabei: Einigt Euch schnell - das ist auch mein Ziel. Wir haben ganz andere Sorgen. Wir haben die Pandemie und vieles andere mehr. Ich will, dass wir sehr schnell, sehr bald, möglichst in dieser Woche zu einer guten Entscheidung kommen", sagte Laschet nach der knapp vierstündigen Sitzung.
Söder sah in der Sitzung "insgesamt eine gute Diskussion". "Man muss das Ergebnis jetzt auch sacken lassen für jeden einzelnen", so Söder. Er hatte auf eine Teilnahme von ihm und Laschet an der Fraktionssitzung gedrängt.
"Wir sind beide fest überzeugt, dass wir am Ende zu einem sehr guten Ergebnis kommen werden, das auch die Geschlossenheit herstellen wird und gleichzeitig die besten Wahlchancen bringt", so Söder. "Ich glaube, es war auch richtig, in die Fraktion zu gehen, genauso wie es richtig war, dass wir keine Abstimmung gemacht haben, sondern ein klares Meinungsbild eingeholt haben."
Viel Unterstützung für Söder
In der fast vierstündigen Aussprache mit zahlreichen Rednerbeiträgen gab es viel Unterstützung, besonders aus dem Süden der Republik, für Söder als gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Unionsparteien. Laschet, der sich am Montag die Zustimmung der CDU-Greminen für seine eigene Kandidatur sichern konnte, erhielt nach Teilnehmerangaben wohl etwas weniger Rückenwind in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Laschet sagte, er habe dies "so nicht" wahrgenommen. "Es geht keiner gestärkt oder geschwächt daraus hervor", betonte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident.
Vor allem Abgeordnete aus seinem Bundesland haben sich nach Angaben von Teilnehmern, die nicht namentlich genannt werden wollten, hinter ihn gestellt.
Allerdings hat sich die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten der Unionsfraktion nicht zu Wort gemeldet, sagte der CDU-Abgeordnete Roderich Kiesewetter dem Nachrichtensender Welt. Er selbst unterstütze Laschet.
Söder hat am Sonntag öffentlich sein Interesse an einer Kandidatur bekundet, diese aber von einer Unterstützung durch die CDU abhängig gemacht. Am Montag sagte er, dass dafür nicht die CDU-Funktionäre der Parteigremien aussagefähig seien, sondern die Bundestagsfraktion und die Landtagsverbände.
Laschet genießt bei den hohen Parteifunktionären Unterstützung. In Umfragen liegt er allerdings weit hinter Söder.
Nach einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Handelsblatts wollen 46 Prozent der Befragten Söder als Bundeskanzler. Nur 12 Prozent sprachen sich für Laschet aus.
Söder hat laut Teilnehmern in der Fraktionssitzung auf seine Person und seine besseren Umfragewerte verwiesen. Laschet hingegen stellte seine Erfahrung und Wirtschaftskompetenz in den Vordergrund, so ein Teilnehmer.
Für Laschet steht viel auf dem Spiel
Sollte Laschet den Machtkampf mit Söder verlieren, dürfte er auch in seiner Rolle als CDU-Chef und als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen geschwächt sein. Söder hingegen dürfte weniger zu verlieren haben, da er in der CSU und als Ministerpräsident in Bayern unangefochten an der Spitze steht.
Laschet hat erst im Januar die glücklose Annegret Kramp-Karrenbauer als CDU-Vorsitzender abgelöst. Ihre Führungsstärke war intern bezweifelt worden, auch von ihrem Rivalen Friedrich Merz, der knapp gegen sie verloren hatte.
Im Streit zwischen Laschet und Söder hat sich Merz allerdings auf die Seite von Laschet geschlagen.
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April 13, 2021 13:53 ET (17:53 GMT)
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