DJ Baerbock mahnt Laschet und Söder zur Einigung in der K-Frage
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock hat die Unionsparteien zur Beilegung ihres Streits um die Kanzlerkandidatur aufgerufen. Nach ihrer Nominierung zur Kanzlerkandidatin sagte Baerbock, es bereite ihr Sorge, wenn eine deutsche Regierungspartei "ins Schwanken komme" angesichts der großen Anzahl an internationalen Herausforderungen. Man könne am Beispiel anderer europäischen Parteien in Europa sehen, was es für Europas Stabilität bedeute, wenn zentrale europäische Parteien auseinander bröckelten.
Auch mahnte sie ein faires Miteinander von CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder an. "Wir haben auch in anderen Ländern gesehen, dass wenn man sich selber zum Maßstab setzt, wie man agieren möchte, dass das prägend für eine Gesellschaft sein kann", so Baerbock. "Ich zitiere mal: "If they go low, we go high" - das ist mein Anspruch", sagte sie mit Verweis auf eine Aussage der früheren First Lady in den USA, Michelle Obama, zu den Angriffen des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Wenn die anderen unter die Gürtellinie gingen, wolle man die eigenen moralischen Maßstäbe anheben.
Seit über einer Woche tobt ein offener Machtkampf zwischen Laschet und Söder. Der bayerische Ministerpräsident hatte entgegen erster Ankündigungen nicht die Entscheidung der CDU-Gremien akzeptiert, Laschet zum gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Unionsparteien zu machen. Beide wollten eigentlich bis Sonntag eine gemeinsame Einigung in der Frage finden. Diese ist allerdings nicht geschehen. Es gibt keine Anzeichen, dass einer der beiden seine Kandidatur zurückziehen wird. Laschet will um 13 Uhr, Söder um 14 Uhr vor die Presse treten.
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April 19, 2021 06:51 ET (10:51 GMT)
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