
DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB: Banken straffen Firmenkreditstandards weniger als erwartet
Die Standards für Unternehmenskredite im Euroraum haben sich im ersten Quartal 2021 günstiger als erwartet entwickelt. Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe hervorgeht, überstieg der Prozentsatz der Banken mit strafferen Unternehmenskreditstandards den Prozentsatz von Instituten mit lockereren Standards um nur 7 (viertes Quartal: 25) Punkte. Die Banken selbst hatten eine Straffung der Kreditstandards um 20 Punkte erwartet. Für das zweite Quartal werden 5 Punkte Straffung prognostiziert.
EZB: Banken lehnen im 1Q mehr Kredite ab
Die Banken des Euroraums haben nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) im ersten Quartal mehr Kredite als zuvor abgelehnt. Wie aus dem Quartalsbericht zur Kreditvergabe hervorgeht, überstieg der Prozentsatz der Banken, die häufiger Kredite ablehnten, den Prozentsatz jener Banken, die weniger Kredite ablehnten, um 8 (viertes Quartal: 2) Punkte. Einen möglichen Grund sieht die EZB in rückläufigen staatlichen Garantien. Besonders viele Kredite wurden laut dem Bericht in Spanien abgelehnt, weniger dagegen in Italien.
Creditreform: Geschäftsklima im Mittelstand auf tiefstem Stand seit 2009
Das Geschäftsklima kleiner und mittelgroßer Unternehmen in Deutschland hat sich nach Erkenntnissen des Daten- und Inkassodienstleisters Creditreform im Zuge der Corona-Pandemie deutlich eingetrübt. Wie Creditreform im Rahmen seiner jährlichen Umfrage unter rund 1.300 Unternehmen mitteilte, haben sich Auftragslage und Umsätze im Zuge der Corona-Pandemie empfindlich verschlechtert. Der Geschäftsklimaindex sank auf 1,8 (2020: 7,7) Punkte, den niedrigsten Stand seit 2009. Sein zyklisches Hoch hatte der Indikator 2018 mit 28,1 Punkten.
Söder: Laschet wird Kanzlerkandidat der Union
CSU-Chef Markus Söder hat das deutliche Votum des CDU-Bundesvorstands für Armin Laschet als gemeinsamen Kanzlerkandidat der Unionsparteien akzeptiert. Er ziehe seine eigene Kanzlerkandidatur zurück und werde nun Laschet im Wahlkampf unterstützten, erklärte der bayerische Ministerpräsident. "Die Würfel sind gefallen", sagte Söder in München. "Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union. Mein Wort, das ich gegeben habe, gilt."
Merkel verteidigt deutsch-russische Pipeline Nord Stream 2
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat erneut das umstrittene deutsch-russische Pipeline-Projekt Nord Stream 2 verteidigt. Grundsätzlich sei russisches Gas, das durch die Ostsee nach Europa gelange, ja nicht schlechter als solches über die Ukraine oder die Türkei, sagte Merkel per Videoschalte im Straßburger Europarat. Sie habe den Eindruck, dass es bei der Kritik an dem Vorhaben um die übergeordnete Frage gehe: "Wie wollen wir mit Russland Handel treiben?"
SPD-Obmann sieht keine gravierenden Wirecard-Fehler von Scholz
Der SPD-Obmann im Wirecard-Untersuchungsausschuss, Jens Zimmermann, hat Vorwürfe an Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) im Zusammenhang mit dem Skandal um den mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister zurückgewiesen. Zwar trage der Bundesfinanzminister "in letzter Konsequenz die politische Verantwortung" für die Fach- und Dienstaufsicht über die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), sagte Zimmermann bei einer Pressekonferenz in Berlin. Man sehe aber nicht, dass Scholz bei der Ausübung dieser Fach- und Dienstaufsicht "gravierende Fehler gemacht hat".
IEA rechnet mit starkem Anstieg globaler CO2-Emissionen in diesem Jahr
Klimaschädliche CO2-Emissionen werden nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) in diesem Jahr auf den zweithöchsten Wert der Weltgeschichte ansteigen. Die Erholung der Weltwirtschaft von der Corona-Pandemie werde voraussichtlich zu einem Anstieg der CO2-Emissionen um knapp 5 Prozent auf 33 Milliarden Tonnen führen, heißt es im jährlichen Global Energy Review der IEA.
Ausbildungszahlen im Baugewerbe steigen trotz Corona-Pandemie
Im Baugewerbe ist die Anzahl der Auszubildenden trotz der Corona-Pandemie gestiegen. Demnach absolvieren derzeit mit 39.100 knapp 40.000 junge Menschen eine Lehre auf dem Bau, das sind 5,6 Prozent mehr als im ersten Quartal 2020. Rund 15.000 Betriebe bilden aus, das entspricht einem Anstieg von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, so der Zentralverband Deutsches Baugewerbe.
Ifo: Schulkinder lernten im zweiten Lockdown 4,3 Stunden am Tag
Kinder und Jugendliche haben während der erneuten mehrwöchigen Schulschließungen zu Jahresbeginn nur durchschnittlich 4,3 Stunden pro Tag mit schulischen Tätigkeiten verbracht. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung unter 2.000 Eltern. Damit lag die Lernzeit zwar eine knappe Dreiviertelstunde über der während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020, aber immer noch drei Stunden unter einem üblichen Schultag vor der Corona-Pandemie.
US-Botschafter in Moskau kehrt zu "Konsultationen" nach Washington zurück
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Spannungen mit Russland soll der US-Botschafter in Moskau, John Sullivan, noch diese Woche in die USA reisen. "Botschafter Sullivan kehrt zu Konsultationen in die USA zurück", teilte die US-Botschaft mit. In der vergangenen Woche hatte Russland die Ausweisung von zehn US-Diplomaten angekündigt und Sullivan geraten, zu "ernsthaften Konsultationen" nach Washington zu reisen.
Tschads Präsident Déby bei Kämpfen gegen Rebellen gestorben
Nach einer Verletzung bei Kämpfen gegen Rebellen ist der seit 30 Jahren regierende Präsident des Tschad, Idriss Déby Itno, gestorben. Die Kämpfe hätten am Wochenende im Norden des Landes stattgefunden, hieß es in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung der Streitkräfte. Der 68-jährige Déby war 1990 durch einen Putsch an die Macht gekommen und regierte seitdem das zentralafrikanische Land, das zu den ärmsten Staaten der Welt gehört.
DJG/DJN/AFP/apo
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April 20, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)
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