
DJ Corona-Krise treibt Staatsdefizite im Euroraum in die Höhe
Von Andreas Plecko
LUXEMBURG (Dow Jones)--Die staatlichen Haushaltsdefizite in der Eurozone sind im Jahr 2020 wegen der Corona-Krise drastisch gestiegen. Während die Wirtschaftsleistung wegen der Kontaktbeschränkungen in weiten Teilen einbrach, schnellten die Staatsausgaben und die Kreditaufnahme in die Höhe. Wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete, stieg das öffentliche Defizit im Euroraum von 0,6 Prozent im Jahr 2019 auf 7,2 Prozent im Jahr 2020.
Alle EU-Mitgliedstaaten verzeichneten im Jahr 2020 Defizite. Die höchsten Defizite wurden in Spanien (11,0 Prozent), Malta (10,1 Prozent), Griechenland (9,7 Prozent), Italien (9,5 Prozent), Belgien (9,4 Prozent), Frankreich und Rumänien (beide 9,2 Prozent), Österreich (8,9 Prozent), Ungarn (8,1 Prozent) und Polen (7,0 Prozent) registriert. Alle EU-Staaten außer Dänemark (1,1 Prozent) wiesen ein Defizit von mehr als 3 Prozent des BIP auf. Deutschland meldete ein Dezifit von 4,2 Prozent.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich der öffentliche Schuldenstand im Euroraum von 83,9 Prozent (Ende 2019) auf 98,0 Prozent (Ende 2020). 14 Mitgliedstaaten wiesen eine Verschuldungsquote von mehr als 60 Prozent des BIP auf.
Die höchsten Verschuldungsquoten wurden in Griechenland (205,6 Prozent), Italien (155,8 Prozent), Portugal (133,6 Prozent), Spanien (120,0 Prozent), Zypern (118,2 Prozent), Frankreich (115,7 Prozent) und Belgien (114,1 Prozent) registriert. Die niedrigsten Verschuldungsquoten gab es in Estland (18,2 Prozent), Luxemburg (24,9 Prozent), Bulgarien (25,0 Prozent), Tschechien (38,1 Prozent) und Schweden (39,9 Prozent) verzeichnet. Für Deutschland belief sich die Quote auf 69,8 Prozent.
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April 22, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)
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