DJ Merkel verteidigt bei Biden-Gipfel deutsches Klima-Engagement
BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat beim Klimadialog von US-Präsident Joe Biden kein neues deutsches Klimaziel in Aussicht gestellt, aber weitere Unterstützung für den Erhalt der Biodiversität zugesagt. Die EU habe sich in dieser Woche auf eine Verringerung der CO2-Emissionen um mindestens 55 Prozent bis 2030 geeinigt. "Wir als Deutschland werden sicherlich unseren Beitrag leisten", sagte Merkel.
Bislang ist unklar, wie viele Treibhausgase Deutschland bis 2030 laut der neuen EU-Ziele mehr einsparen will. Bislang plant die Bundesregierung eine Minderungsleistung von 55 Prozent gegenüber 1990, die Ökostrombranche und Umweltschützer fordern mindestens 65 Prozent. Merkel verwies auf die bereits im Klimapaket 2030 beschlossenen Maßnahmen, den CO2-Preis, den Kohleausstieg bis 2038 und das Ziel, den Ökostromausbau voranzutreiben. "Wir investieren in Erneuerbare statt in Kohle."
Zudem engagiere sich Deutschland dafür, den Verlust der Biodiversität in der ganzen Welt zu stoppen. Die Industrieländer hätten sich hier bereits verpflichtet, bis 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren und diese Zusage bis mindestens 2025 verlängert. Deutschland habe seine Finanzierung bis 2022 auf 4 Milliarden Euro pro Jahr verdoppelt, betonte Merkel. Das Land werde weiterhin seinen "fairen Anteil" leisten.
Beim "Leaders Summit on Climate" hatte US-Präsident Joe Biden die Staats- und Regierungschefs der Welt am Donnerstag zu deutlich stärkeren Klimaschutz-Beiträgen aufgerufen. Zugleich erhöhte Biden das CO2-Minderungsziel für die USA 2030 von 50 auf 52 Prozent gegenüber 2005. Unter den rund 40 Gästen waren auch Chinas Staatschef Xi Jinping und Russlands Präsident Wladimir Putin.
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April 22, 2021 09:42 ET (13:42 GMT)
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