DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
IMPF-PRIORITÄT - Kanzleramtsminister Helge Braun bestätigt die Pläne der Bundesregierung, schon Anfang Juni die Impf-Priorisierung aufzuheben und so breitere Gruppen vor dem Coronavirus schützen zu können. "Wir bekommen momentan wirklich von Woche zu Woche mehr Impfstoff", sagt der CDU-Politiker. Und das könnte für viele Menschen bedeuten, dass sie sich deutlich früher impfen lassen können als vielleicht befürchtet. (Augsburger Allgemeine)
IMPFBEREITSCHAFT - In Deutschland hat das Tempo der Impfkampagne stark angezogen. Doch es gibt ein Problem, das den Erfolg bedroht: die Impfskepsis vieler Bürgerinnen und Bürger. Der Welt liegen dazu aktuelle Zahlen des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) vor, das seit April vergangen Jahres in einer Studie verfolgt, wie sich die Einstellung zur Corona-Impfung in Europa entwickelt. Sie zeigt einen grundsätzlich positiven Trend - doch die Zahlen aus Deutschland bereiten Grund zur Sorge. (Welt)
IMMOBILIENBLASE - In vielen deutschen Top-Städten wächst laut einer neuen Studie die Blasengefahr auf dem Immobilienmarkt. Das Rückschlagpotenzial sei im ersten Quartal dieses Jahres in den größten sieben Städten Deutschlands auf 46 Prozent gestiegen, nachdem es vor drei Jahren noch bei 31 Prozent gelegen habe, wie aus der neuen Analyse des Berliner Marktforschungsinstituts Empirica hervorgeht. (Handelsblatt)
TARFILOHN - Gesetzliche Regeln, mit denen die Bundesregierung erreichen wollte, dass wieder mehr Menschen nach Tarif bezahlt werden, erweisen sich zunehmend als wirkungslos. Das geht aus einer kleinen Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. 2014 hatte die damalige große Koalition das Tarifautonomiestärkungsgesetz beschlossen, dessen Kern war die Einführung eines Mindestlohns. Daneben sollte auch die Tarifbindung von Firmen gestärkt werden, indem sogenannte Allgemeinverbindlicherklärungen erleichtert wurden. Wird ein Tarifvertrag für allgemeinverbindlich erklärt, dann gilt er für alle Beschäftigten einer Branche. (SZ)
NORDSTREAM 2 - Die USA warnen: Mit der Pipeline wird sich Europa in politische Abhängigkeit von Russland begeben. Merkel sieht das Projekt ökonomisch, aber in ihrer Koalition werden die Zweifel lauter. (Welt)
CHINA - Australien versetzt dem außenpolitischen Vorzeigeprojekt von Chinas Präsident Xi Jinping einen kräftigen Dämpfer: Die Regierung in Canberra kündigt eine Vereinbarung im Rahmen von Xis Hunderte Milliarden Dollar schwerer Seidenstraßen-Initiative einseitig auf. Der Deal mit den Chinesen sei nicht mit Australiens Außenpolitik vereinbar, erklärte Außenministerin Marise Payne. Auch die Financial Times greift das Thema auf: Demnach hat Peking die Entscheidung Canberras scharf kritisiert und davor gewarnt, dass diese Maßnahme Australien schaden und die Beziehungen weiter belasten würde. (Handelsblatt, Financial Times)
BAERBOCK/GRÜNE - Laut einer neuen Umfrage trauen mehr Bürger der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock das Kanzleramt zu als CDU-Chef Armin Laschet. Wie das Meinungsforschungsinstitut Civey für das Handelsblatt ermittelte, halten 34,2 Prozent der Befragten Baerbock für besser geeignet als Bundeskanzlerin. Für Laschet sprechen sich nur 20,7 Prozent aus. (Handelsblatt)
WASSERSTOFFNETZ - Die Betreiber der Erdgasnetze wollen ihre Netze möglichst rasch für die Wasserstoffnutzung öffnen. Sie pochen auf eine Regulierung, die Erdgas und Wasserstoff gemeinsam betrachtet. Das Bundeswirtschaftsministerium dagegen will das Erdgasnetz und das künftige Wasserstoffnetz getrennt regulieren und verweist zur Begründung auf die EU-Erdgasbinnenmarktrichtlinie. Ein neues Gutachten, das dem Handelsblatt vorliegt, zieht die Begründung des Bundeswirtschaftsministeriums nun in Zweifel. Autor ist der Bochumer Energierechtler Johann-Christian Pielow. (Handelsblatt)
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April 23, 2021 01:03 ET (05:03 GMT)
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