
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EU-INDUSTRIEPOLITIK - Ende dieser Woche wird der EU-Industriekommissar Thierry Breton Vertreter führender Halbleiterkonzerne aus Amerika und Asien sprechen, um die Möglichkeit auszuloten, milliardenschwere Investitionen an Land zu ziehen. Er will in der EU den Bau neuer Fabriken für die Fertigung der modernsten Chip-Generationen in Gang setzen. "Die Chip-Knappheit, unter der momentan die Autoindustrie leidet, belegt, wie dringend wir unsere Lieferketten widerstandsfähig machen müssen", sagt Breton im Gespräch. (FAZ)
IMPFPOLITIK - CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet will geimpften Bürgern zügig die gleichen Rechte gewähren wie negativ getesteten und bereits genesenen Covid-Patienten. "Mir geht es um die Gleichstellung von Geimpften und Genesenen mit negativ Getesteten," sagt der CDU-Vorsitzende im Interview. Laschet verwies auf Erkenntnisse des Robert-Koch-Instituts, wonach Geimpfte wie Genesene weniger infektiös seien als negativ getestete Personen. Deshalb, so Laschet, sei es "rechtlich geboten, dass Geimpfte dieselben Rechte haben wie Getestete." Als Beispiel nannte er die Möglichkeit, per "Click and Meet" einkaufen zu gehen. (SZ)
IMPFKAMPAGNE - BASF und VW impfen bereits. Mit höheren Impfstofflieferungen wird es in den kommenden Wochen auch mehr solcher Pilotprojekte geben, wie eine Befragung bei den jeweils zuständigen Stellen der 16 Bundesländer zeigt. In Baden-Württemberg soll laut Behörden ab Montag der Kühlschrank- und Kranhersteller Liebherr erste Mitarbeiter impfen dürfen; für Mai sind demnach Daimler und der Werkzeugbauer Trumpf im Gespräch. (Handelsblatt)
IMPFPASS - In der Debatte um mehr Freiheit für Geimpfte fordert der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), die zügige Einführung eines europäischen Impfzertifikats. "Die aktuellen Einschränkungen und Eingriffe sind unbestritten sehr weitgehend und die politisch Handelnden haben die Pflicht, sobald es vertreterbar ist, diese Einschränkungen auch schnellstmöglich wieder zurückzunehmen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. (Handelsblatt)
RENTENPOLITIK - Der niedersächsische CDU-Vorsitzende Bernd Althusmann tritt für eine "Flexibilisierung des Renteneintrittsalters" ein. Die CDU müsse für die anstehende Bundestagswahl ein Programm zur Modernisierung Deutschlands vorlegen, sagte Althusmann im Gespräch. Dazu sollten auch "flexiblere Lebensarbeitszeit-Modelle" gehören. (FAZ)
KANZLERSCHAFT - Der niedersächsische CDU-Vorsitzende Bernd Althusmann will die Amtszeit von Kanzlern der CDU begrenzen. "Wir sollten als Partei festlegen, die Kanzlerschaft auf zwei Wahlperioden zu begrenzen", so Althusmann. Diese Begrenzung sollte "auf maximal zehn Jahre mit einer Wahlperiode von dann fünf Jahren" festgelegt werden. (FAZ)
ENERGIEPOLITIK - Die Grünen planen grundlegende Veränderungen auf dem deutschen Strommarkt. Das geht aus einem Positionspapier hervor, das die Bundestagsfraktion der Partei am Dienstag vorstellen will. Laut dem Papier, das dem Handelsblatt bereits vorliegt, wollen die Grünen die Stromerzeugung möglichst schnell auf 100 Prozent erneuerbare Energien umstellen. Die Vorschläge würden auch die großen Stromverbraucher aus der Industrie treffen: Sie sollen den Betrieb von Maschinen und Anlagen stärker an der volatilen Erzeugung von Windrädern und Photovoltaikanlagen ausrichten, heißt es in dem Papier. Dafür müsste die bestehende Regulierung geändert werden. (Handelsblatt)
KLIMAZIELE - Als Reaktion auf die neuen Klimaziele der EU fordert der CDU-Fraktionsvize Andreas Jung, auch die Klimaschutzziele Deutschlands bis 2030 anzuheben. Gleichzeitig sollen die Strompreise spürbar abgesenkt werden, indem der Preis auf CO2-Emissionen verteuert wird. (Spiegel)
ARBEITSLOSIGKEIT - Nahezu 762.000 Langzeitarbeitslose in Deutschland sind seit vier Jahren oder länger ohne einen neuen Job. Das war fast jeder zweite Arbeitslose in Hartz IV, so eine aktuelle Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken. Von den rund 1,69 Millionen Menschen, die im Juni 2020 als erwerbsfähige Hartz-IV-Empfänger gemeldet waren. seien "45 Prozent seit mindestens vier Jahren im Regelleistungsbezug", schreibt das Bundesarbeitsministerium in seiner Antwort. (Funke Mediengruppe)
NORDSTREAM 2/ALTMAIER - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat Russland zur Freilassung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny aufgerufen. Er warnte allerdings davor, die Fertigstellung von Nord Stream 2 an den Fall Nawalny zu koppeln. Zugleich müsse klar sein, dass auch nach der Fertigstellung von Nord Stream 2 die Sicherheitsinteressen der Ukraine gewahrt blieben, betonte der Wirtschaftsminister. (Funke Mediengruppe)
FITNESSBRANCHE - Der Chef von Fitness First Deutschland, Johannes Maßen, warnt vor einer Insolvenzwelle in der Branche. "In den USA hat jedes dritte Studio wegen Corona Insolvenz angemeldet, und ich gehe in Deutschland von einer ähnlichen Quote aus", sagte er. Nicht nur kleine Studios seien in Gefahr, "wir wissen auch von großen Ketten, die Probleme haben", betonte Maßen. (Tagesspiegel)
HABECK/GRÜNE - Der in der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur unterlegene Parteichef Robert Habeck bekräftigte, dass er im Fall eines Wahlerfolgs ein Ministeramt in Berlin anstrebt. (Neue Osnabrücker Zeitung)
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April 26, 2021 00:59 ET (04:59 GMT)
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