DJ Altmaier erwartet keine große Insolvenzwelle ab Mai
BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet nicht mit einer deutlichen Zunahme von Unternehmenspleiten, wenn die entsprechende Antragspflicht im Mai wieder voll in Kraft. "Ich gehe davon aus, dass es auch in den nächsten Monaten nicht zu einer großen Insolvenzwelle kommen wird, weil die Unternehmen um ihren Bestand kämpfen", sagte er anlässlich der Vorstellung der Frühjahrsprojektion der Bundesregierung in Berlin. Denn die Insolvenzantragspflicht sei zuletzt nur für diejenigen Unternehmen verlängert ausgesetzt worden, die einen Antrag auf Corona-Hilfen gestellt hatten.
Im gesamten Corona-Jahr 2020 waren die Firmenpleiten wegen der Sonderregelung um 15,5 Prozent gesunken und hatten damit den niedrigsten Stand seit 1999 erreicht. Im Februar waren die Insolvenzen erstmals wieder leicht, im März dann deutlich gestiegen. Altmaier zufolge habe man es hierbei aber "nicht mit disruptiven Entwicklungen" zu tun, sondern "einem Normalzustand, wie er auch vor der Pandemie zu beobachten war".
Nachdem die staatlichen Hilfsmittel inzwischen "in einem erfreulich hohen Umfang" geflossen seien, sei die Schutzregel auch nicht weiter verlängert worden. Am Montag hatte das federführende Justizministerium bekräftigt, dies nicht erneut anzustreben. Auch von den Bundestagsfraktionen von Union und SPD kam kein entsprechender Vorstoß mehr. Damit müssen ab 1. Mai wieder alle Unternehmen bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung eine drohende Pleite anzeigen.
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April 27, 2021 06:39 ET (10:39 GMT)
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