DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Stimmung der US-Verbraucher hellt sich im April deutlich auf
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im April aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 121,7. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 113,0 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 109,0 von zunächst 109,7 nach unten revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich auf 139,6 (Vormonat: 110,1), jener für die Erwartungen erhöhte sich auf 109,8 (108,3).
Bundesregierung korrigiert Wachstumsprognose nach oben
Die Bundesregierung rechnet trotz des neuerlichen Lockdowns mit einer besseren Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll laut der Frühjahrsprojektion um 3,5 Prozent steigen, im Januar war die Regierung noch von 3,0 Prozent ausgegangen. Für 2022 erwarten die Beamten einen weiteren Zuwachs in Höhe von 3,6 Prozent. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach von einem "Mutmacher trotz der aktuell ernsten Infektionslage".
Deutscher Aufbau- und Resilienzplan umfasst 28 Milliarden Euro
Der vom Kabinett beschlossene deutsche Aufbau- und Resilienzplan (DARP) sieht nach Angaben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) insgesamt Ausgaben von rund 28 Milliarden Euro vor. "Wir haben mit dem Aufbaufonds ein neues Kapitel in der europäischen Geschichte aufgeschlagen", sagte Scholz bei einer Online-Pressekonferenz mit seinem aus Paris zugeschalteten französischen Amtskollegen Bruno Le Maire. Anders als nach der Finanzkrise würden alle EU-Länder profitieren. "Das ist wegweisend für Europa, und es ist im ureigenen deutschen Interesse - denn Deutschland wird nur erfolgreich sein, wenn Europa erfolgreich ist."
Zahl der Banken in Deutschland geht weiter zurück
Die Zahl der Banken in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gesunken, wenn auch langsamer als 2019. Wie aus der aktuellen Bankstellenstatistik der Bundesbank hervorgeht, verringerte sich die Zahl der Kreditinstitute um 2,2 (2019: 3,7) Prozent bzw. 38 auf 1.679. Grund ist offenbar die Corona-Krise, deretwegen weniger Fusionen zustande kamen, vor allem bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Gleichzeitig verringerte sich die Anzahl inländischer Zweigstellen um 11,5 Prozent auf 23.588.
Nullrunde bei westdeutschen Renten wegen Corona-Pandemie
Bei den westdeutschen Renten wird es in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie eine Nullrunde geben. Das hat das Bundeskabinett beschlossen. Lediglich die ostdeutschen Renten steigen zum Juli leicht um 0,72 Prozent aufgrund der gesetzlich verankerten schrittweisen Anpassung an das Westniveau. Eigentlich hätten die Renten in Westdeutschland gesenkt werden müssen, denn die Entwicklung der Altersbezüge ist an die Entwicklung der Löhne gekoppelt.
EU-Kommissar zuversichtlich für Klima-Vereinbarungen mit Südamerika
Der für Handelspolitik zuständige EU-Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis gibt sich in einem Zeitungsinterview zuversichtlich, mit den Staaten des südamerikanischen Wirtschaftsblocks Mercosur Vereinbarungen zum Klimaschutz abschließen zu können. "Über die genaue Form des Dokuments wird noch diskutiert, aber es geht um Zusagen zum Umweltschutz und zur Beachtung des Pariser Klimaabkommens, es geht um greifbare Maßnahmen gegen die Abholzung am Amazonas", sagte Dombrovskis der Süddeutschen Zeitung.
Russisches Gericht verhängt weitreichende Verbote gegen Nawalnys Stiftung
Ein Moskauer Gericht hat weitreichende Verbote gegen die Anti-Korruptionsstiftung des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny verhängt. Die Stiftung FBK dürfe weder Inhalte im Internet veröffentlichen noch staatliche Medien nutzen, Proteste organisieren, sich an Wahlen beteiligen oder Bankguthaben nutzen, teilte FBK-Direktor Iwan Schdanow im Onlinedienst Twitter mit. Das Moskauer Gericht hatte zuvor bereits mitgeteilt, es habe der Stiftung "einige Aktivitäten" untersagt, ohne jedoch Details zu nennen.
China will auch weiterhin Kohlekraftwerke in Entwicklungsländern finanzieren
China will die Kohlendioxidemissionen aus Kohlekraftwerken im eigenen Land reduzieren - gleichzeitig aber auch weiterhin den Bau von Kohlekraftwerken in Entwicklungsländern finanzieren. Der Leiter der Abteilung Klimawandel im chinesischen Wirtschaftsministerium, Li Gao, sagte vor Journalisten in Peking, viele Entwicklungsländer produzierten nicht genügend Strom - eine ausreichende Produktion sei nur mit Kohlekraftwerken möglich. Die Erneuerbaren Energien reichten hier nicht aus.
Internationale Hilfe für Corona-Krisenland Indien angelaufen
Die internationale Hilfe zur Überwindung der katastrophalen Corona-Lage in Indien ist angelaufen: Als erste Hilfslieferung trafen hundert Beatmungsgeräte und 95 Sauerstoffkonzentratoren aus Großbritannien ein, wie das Außenministerium in Neu Delhi mitteilte. Die internationale Hilfe, an der sich auch Deutschland beteiligt, soll Indiens Krankenhäuser entlasten, in denen es an Betten und Sauerstoff für Covid-19-Patienten fehlt. Derweil verhängen immer mehr Länder Einreisebeschränkungen gegen Indien.
Ukrainische Armee trotz russischer Abzugspläne weiter in Alarmbereitschaft
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ungeachtet des von Moskau angekündigten Truppenabzugs vor einer Rückkehr russischer Soldaten ins Grenzgebiet zur Ukraine gewarnt. Die Armee müsse weiter in Alarmbereitschaft sein, sagte Selenskyj bei einem Truppenbesuch nahe der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Es müsse "jederzeit" mit einem neuen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine gerechnet werden. Die ukrainische Armee müsse darauf vorbereitet sein, sagte der Präsident.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 3 Wochen Apr +13,5% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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April 27, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
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