DJ Heftige Kritik aus der eigenen Partei an SPD-Generalsekretär Klingbeil
BERLIN (Dow Jones)--In der SPD bahnt sich offenbar ein heftiger Streit über den Wahlkampf an. Der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Roger Lewentz warf Generalsekretär Lars Klingbeil und der Berliner Parteizentrale vor, der Partei einen Rückstand einzuhandeln, der dann später nicht mehr aufzuholen sei. "Wir verpassen gerade den Wahlkampfstart", sagte Lewentz der Süddeutschen Zeitung. Konkret warf er Klingbeil vor, die "Chaostage" in der Union während des Streits um die Kanzlerkandidatur nicht genutzt zu haben. Auf die Frage, ob Generalsekretär Klingbeil zu vornehm oder zu zurückhaltend sei, antwortete Lewentz: "Das ist egal, denn es läuft auf dasselbe hinaus."
In den Umfragen ist die SPD in den vergangenen Tagen zum Teil auf 13 Prozent gefallen. Lewentz sagte, die SPD habe ein Wahrnehmungsproblem, und das müsse behoben werden. "In so einer Lage ist es wie im Fußball", sagte er, "wenn du 0:2 hinten liegst, kannst du doch nicht auf Ergebnis halten spielen. Dann muss man angreifen und jede Chance ergreifen, wenn einem der wichtigste Gegner, die CDU, das Feld so öffnet."
Lewentz ist der Vorsitzende des derzeit erfolgreichsten SPD-Landesverbands. Bei der Landtagswahl im März kam die Partei auf 35,7 Prozent. Im Kabinett von Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist er Innenminister. "Wir wissen, wie Wahlkampf geht", betonte er.
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April 28, 2021 10:27 ET (14:27 GMT)
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