DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Biden stellt Reformpläne für Familienpolitik vor
In seiner ersten Rede vor dem US-Kongress will Präsident Joe Biden am Mittwochabend weitreichende Reformpläne für die Familienpolitik vorstellen. Finanziert werden soll das 1,8 Billionen Dollar teure Familienprogramm unter anderem durch eine Anhebung des Spitzensteuersatzes, wie ein Regierungsvertreter vorab erklärte. "Der Präsident wird eine Reihe von Maßnahmen vorschlagen, um sicherzustellen, dass die wohlhabendsten Amerikaner die Steuern zahlen, die sie schuldig sind."
Lagarde: EZB achtet besonders auf Euro-Aufwertung
Die Europäische Zentralbank (EZB) schenkt nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde einer Aufwertung des Euro mehr Beachtung als einer Abwertung. "Wir beobachten sehr aufmerksam jede Bewegung, sei es eine Abwertung oder - noch mehr - eine Aufwertung", sagte Lagarde in einem von der Aspen Strategy Group organisierten Interview. Lagarde betonte, dass der Euro selbst kein Ziel der Geldpolitik sei, dass die EZB aber besonders auf die Auswirkungen des Wechselkurses für die Preisentwicklung achte.
ESRB: Staaten sollten Liquiditätshilfen langsam reduzieren
Der Systemrisikorat ESRB hat sich dafür ausgesprochen, dass die EU-Mitgliedstaaten die in der Corona-Krise verfolgte unterschiedslose Verteilung von Liquiditätshilfen für Unternehmen langsam zugunsten gezielterer "Solvenzhilfen" für dauerhaft lebensfähige Firmen zurückfahren. Ein zu rascher Entzug der Hilfe könnte zu einer großen Insolvenzwelle führen, warnt der ESRB in einem Bericht. Das Gremium spricht sich außerdem dafür aus, nicht überlebensfähige Unternehmen "effizienten Insolvenzverfahren" zuzuführen, wobei die Banken einen Teil der finanziellen Lasten zu tragen hätten.
Heftige Kritik aus der eigenen Partei an SPD-Generalsekretär Klingbeil
In der SPD bahnt sich offenbar ein heftiger Streit über den Wahlkampf an. Der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Roger Lewentz warf Generalsekretär Lars Klingbeil und der Berliner Parteizentrale vor, der Partei einen Rückstand einzuhandeln, der dann später nicht mehr aufzuholen sei. "Wir verpassen gerade den Wahlkampfstart", sagte Lewentz der Süddeutschen Zeitung. Konkret warf er Klingbeil vor, die "Chaostage" in der Union während des Streits um die Kanzlerkandidatur nicht genutzt zu haben.
Altmaier: Scholz verhinderte besseren Ökostrom-Kompromiss
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) mitverantwortlich dafür, dass der jüngste Ökostrom-Kompromiss nicht ambitionierter ausgefallen ist. Für ihn sei klar gewesen, dass der weitere Erneuerbaren-Ausbau "aus dem Bundeshaushalt und nicht über die EEG-Umlage finanziert wird, weil sonst nämlich die ganzen Senkungen, die wir wieder erreicht haben, aufgefressen worden wären", sagte Altmaier bei den Berliner Energietagen. "Dazu war der Finanzminister nicht bereit, dafür hätte er nämlich den Finanzplan ändern müssen für die nächsten Jahre."
Ifo-Präsident Fuest sieht längeren Insolvenzschutz reserviert
Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, hat sich zurückhaltend zu einer möglichen Aussetzung der Insolvenzantragspflicht über den 30. April hinaus geäußert. "Je länger die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt bleibt, desto triftiger sollten die Gründe dafür sein", sagte Fuest dem Handelsblatt.
Regierungschefin von Nordirland kündigt Rücktritt an
Die Regierungschefin von Nordirland, Arlene Foster, tritt zurück. Sie werde auch den Vorsitz ihrer Partei DUP abgeben, teilte Foster in einer von ihrer Partei verbreiteten Erklärung mit. Foster sah sich mit einem Aufstand in ihrer Partei wegen der Folgen des Brexits für Nordirland konfrontiert. Die 50-Jährige kündigte an, dass sie den Parteivorsitz Ende Mai und ihr Amt als Chefin der Regionalregierung Ende Juni abgeben werde.
US-Rohöllagerbestände bleiben fast konstant
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 23. April kaum verändert. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 0,09 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,1 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 0,594 Millionen Barrel erhöht.
US-Generalstabschef hält Sturz der afghanischen Regierung nach Abzug für möglich
Der oberste US-General Mark Milley hält einen Sturz der afghanischen Regierung nach einem Abzug der westlichen Truppen für möglich. Auf die Frage nach der Zukunft des Landes sagte der US-Generalstabschef bei einem Sicherheitsforum, darauf gebe es "keine guten Antworten". Möglich sei eine große Bandbreite an Szenarien, von denen einige "ziemlich schlecht" seien.
+++ Konjunkturdaten +++
Kanada Feb Einzelhandelsumsatz +4,8% gg Jan
Kanada Feb Einzelhandelsumsatz ex Kfz +4,8% gg Jan
DJG/DJN/AFP/apo
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April 28, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
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