
DJ Studie sieht dreimal höheren EU-Wasserstoffbedarf bis 2030
BERLIN (Dow Jones)--Der Bedarf an Wasserstoff in der EU wird laut Experten 2030 rund dreimal höher sein als von der Kommission bislang geplant. Das geht aus einer Studie des Rechercheprojekts "Hydrogen4EU" hervor, in die Dow Jones Newswires vorab Einblick hatte. Brüssel geht in seiner Wasserstoffstrategie lediglich davon aus, die Leistung aus Elektrolyseuren zwischen 2025 und 2030 auf mindestens 40 Gigawatt hochzuschrauben, um so bis zu 10 Millionen Tonnen an grünem Wasserstoff zu produzieren.
Bis 2050 könnte der Bedarf laut den Wissenschaftlern sogar 100 Millionen Tonnen übersteigen. Denn mehr als die Hälfte des Bruttoenergieverbrauchs würden auch bis zur Mitte des Jahrhunderts auf Technologien zurückgehen, die nicht elektrifiziert werden könnten - etwa die energieintensive Industrie und der Güterverkehr. So überschreitet der Bedarf im Transportsektor laut der Studie 50 Megatonnen, im Bereich Stahl und Chemie sind es dann 45 Megatonnen.
Die Studienautoren plädieren daher auch für Gas-Varianten, die etwa unter Abscheidung und Speicherung von CO2 gewonnen werden. "Ein Mix aus erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff ist am besten, um das im EU-Klimagesetz ausgegebene Ziel der Treibhausgasneutralität zu erreichen", erklärt der Direktor Energieregulierung bei der Unternehmensberatung Deloitte, Johannes Trüby.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/smh
(END) Dow Jones Newswires
May 03, 2021 18:00 ET (22:00 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.