DJ Merkel fordert weltweite CO2-Bepreisung
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich beim Petersberger Klimadialog für eine weltweite CO2-Bepreisung stark gemacht, um dem Klimawandel zu begegnen. "Aus meiner Sicht wäre es sehr wünschenswert, wenn wir auch weltweit eine CO2-Bepreisung bekämen, Schritt für Schritt müsste das natürlich etabliert werden", sagte Merkel in einem Grußwort zu der Veranstaltung, bei der die zuständigen Ministerinnen und Minister die UN-Klimakonferenz im Herbst vorbereiten. "Ich möchte Sie ermuntern, ebenfalls für dieses marktgerechte und damit sehr effiziente Instrument zu werben, das uns unseren gemeinsamen Weg zur Klimaneutralität zu ebnen hilft."
Merkel betonte, sie halte "eine CO2-Bepreisung für ein besonders geeignetes Instrument der Lenkung". Das zeige auch der bisherige europäische Emissionshandel im Bereich Energie. "Es bietet sich an, ihn auf weitere Sektoren auszuweiten, zum Beispiel auf Wärme und Verkehr", betonte die Bundeskanzlerin. In Deutschland sei genau dies gemacht worden. Sie ging dabei auch auf das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ein, das sie "wegweisend" nannte.
Die Karlsruher Richter hätten der Politik aufgegeben, "beim Klimaschutz die Generationengerechtigkeit stärker in den Blick zu nehmen und den Weg zur Klimaneutralität konkreter zu beschreiben". Deutschland hebe sein Minderungsziel an und strebe nun schon 2045 Klimaneutralität an. Das bedeute auch, dass "wir unsere Sektorziele anpassen müssen". Wenn die EU-Kommission im Sommer Vorschläge zur Umsetzung ihrer Klimaziele vorlege, müsse man gegebenenfalls "unsere nationalen Programme noch einmal anpassen an die Methodik der Europäischen Union", sagte sie.
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May 06, 2021 09:20 ET (13:20 GMT)
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