DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe fallen deutlich
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 1. Mai deutlich abgenommen. Allerdings wurde der Wert für die Vorwoche kräftig nach oben revidiert. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 92.000 auf 498.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 527.000 vorhergesagt.
US-Produktivität wächst im ersten Quartal um 5,4 Prozent
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im ersten Quartal 2021 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 5,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Zuwachs von 4,5 Prozent gerechnet.
Fed/Kaplan fordert Debatte über Verringerung der Bondkäufe
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, sieht die US-Wirtschaft schneller in Gang kommen als von ihm erwartet. Die Zentralbank könne deshalb schneller damit beginnen, die Stimulierung der Konjunktur durch Anleihekäufe zu reduzieren. "Ich würde es gerne sehen, wenn wir anfangen würden, darüber zu reden und zu diskutieren, wie wir das Tapering eher früher als später durchführen können", sagte Kaplan in Bezug auf die monatlichen Anleihekäufe der Zentralbank in Höhe von 120 Milliarden Dollar.
Bundestag billigt Verordnung zu Erleichterungen für Geimpfte
Der Bundestag hat der von der Bundesregierung in einem beschleunigten Verfahren vorgelegten Verordnung über Erleichterungen für Geimpfte und Genesene zugestimmt. Wie Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau bekanntgab, stimmten die Koalitionsfraktionen, Linke und Grüne für die Verordnung. Die AfD-Fraktion votierte dagegen, und die FDP enthielt sich. Das Kabinett hatte den von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) erarbeiteten Entwurf erst am Dienstag auf den Weg gebracht. Nun fehlt noch die Zustimmung des Bundesrates, die für Freitag erwartet wird.
Spahn: Priorisierung bei Astrazeneca wird vollständig aufgehoben
Für den Corona-Impfstoff von Astrazeneca gilt künftig bundesweit keine Priorisierung mehr. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte nach Gesprächen mit den Ländern, es sei erörtert worden, wie man die zugelassenen Impfstoffen schnellstmöglich verimpfe.
Grüne überholen Union
Zum ersten Mal seit Juli 2019 verliert die Union die Spitzenposition in der Sonntagsfrage des ARD-DeutschlandTrend. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, dann kämen CDU/CSU auf 23 Prozent. Das sind 4 Prozentpunkte weniger als im April. Die Grünen kämen auf 26 Prozent (+4) und wären damit aktuell stärkste Kraft. Die SPD käme auf 14 Prozent (-2).
Merz fordert CSU-Ergebnis von mehr als 40 Prozent
Der CDU-Politiker Friedrich Merz verlangt mit Blick auf die Bundestagswahl ein Ergebnis von mehr als 40 Prozent der CSU in Bayern. "Wenn wir die Bundestagswahl gewinnen wollen, dann müssen wir in ganz Deutschland über 30 Prozent erreichen", sagte Merz der Bild-Zeitung. "In Bayern gut 40 Prozent."
Stromkonzerne und Industrie sollen Hauptlast beim Klimaschutz tragen
Zum Erreichen des strengeren Klimaziels 2030 sollen vor allem die Energiebranche und die Industrie beitragen. Das geht aus dem Referentenentwurf für das überarbeitete Klimaschutzgesetz aus dem Haus von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hervor, in den Dow Jones Newswires Einblick hatte. Demnach dürfen die Stromversorger zum Ende des Jahrzehnts nur noch 108 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen, rund ein Drittel weniger als die bislang erlaubten 175 Millionen Euro. I
Bundestag beschließt Einführung elektronischer Wertpapiere
Der Bundestag hat die Einführung elektronischer Wertpapiere beschlossen. Das Parlament nahm einen vom Finanz- und Justizministerium dazu erarbeiteten Gesetzentwurf ohne Aussprache an. Er soll das deutsche Recht für elektronische Wertpapiere öffnen.
Lagarde: "Grüner" Kapitalmarkt könnte Euro international stärken
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat sich für die rasche Schaffung einer "grünen" Kapitalmarktunion ausgesprochen. Lagarde sagte bei einer Konferenz der EU-Kommission laut veröffentlichtem Redetext, Europa müsse seine Kapitalmärkte integrieren, und der Markt für grüne und anderweitig nachhaltige Anleihen (ESG) könne dabei eine Vorreiterrolle spielen. Seine Regeln müssten von Grund auf neu geschaffen würden, auch wachse er stark.
EZB/Enria: 40% der Banken berücksichtigen Kreditrisiken nicht ausreichend
Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) direkt beaufsichtigten Großbanken berücksichtigen nach Einschätzung des Chefs der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, nicht ausreichend die sich aus der Corona-Krise ergebenden Kreditrisiken.
Frankreichs Präsident Macron für Aufhebung von Impfstoff-Patenten
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich positiv zur Forderung der USA nach einer Aufhebung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe geäußert. Er sagte in Paris, er sei "absolut dafür, dass das geistige Eigentum aufgehoben wird". Impfstoffe müssten zum "weltweiten öffentlichen Gut" werden. Erste Priorität sei es aber, Entwicklungsländern "Dosen zu spenden" und Impfstoffe "in Partnerschaft mit den ärmeren Ländern zu entwickeln".
EU und Indien wollen Gespräche über Handelsabkommen wiederaufnehmen
Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit China wollen die EU und Indien bei ihrem Gipfel am Samstag die auf Eis liegenden Gespräche über ein Freihandelsabkommen wieder in Gang bringen. "Nachdem die Freihandelsgespräche fast acht Jahren ausgesetzt waren, werden wir vereinbaren sie wiederaufzunehmen", sagte ein EU-Vertreter. Dies eröffne den Weg "für ein mögliches Freihandelsabkommen zwischen beiden Seiten".
DJG/DJN/AFP/apo/jhe
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May 06, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
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