DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GASTGEWERBE - Das deutsche Gastgewerbe verlangt von Bund und Ländern konkrete Vorgaben zur Wiedereröffnung der Gastronomie und der Hotels bis spätestens zum 17. Mai. "Im Interesse der Planungssicherheit insbesondere für unsere Gäste wie die Betriebe und ihre Beschäftigten müssen so schnell wie möglich die neuen Verordnungen vorgelegt werden, in denen konkrete Öffnungstermine genannt und die weiteren Details definiert werden", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, der Rheinischen Post. (Rheinische Post)
IMPFSTOFF-PATENTE - Emer Cooke, die Chefin der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema), hat der Forderung nach einer Freigabe der Patente für Impfstoffe eine Absage erteilt. Das löse die akuten Probleme nicht und schaffe kein Umfeld für Innovationen, denen die Vakzine zu verdanken seien, sagte Cooke im Interview mit dem Handelsblatt und weiteren europäischen Medien. Hilfreich sei hingegen alles, was zur Produktion und zur internationalen Kooperation beitrage. (Handelsblatt)
STROMPREISE - Die Preise im Stromgroßhandel werden einer Prognos-Studie zufolge bis 2030 um rund 50 Prozent steigen, und zwar von derzeit etwa vier auf sechs Cent je Kilowattstunde. Treiber des Anstiegs sind steigende CO2- und Erdgaspreise. In Auftrag gegeben hat die Studie, die dem Handelsblatt vorliegt, die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW). (Handelsblatt)
STEUERSCHÄTZUNG - Städte und Kommunen fordern angesichts drohender Milliarden-Einnahmeausfälle durch die Corona-Krise weitere Hilfen von Bund und Ländern. Vor Bekanntgabe der Ergebnisse der neuen Steuerschätzung sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung: "Die Steuerschätzung wird das Drama für die Haushalte der Kommunen offenlegen. Unsere Einnahmen werden 2021 und 2022 mehrere Milliarden Euro niedriger sein als vor Corona erwartet." Ohne Hilfen müssten die Kommunen Investitionen gravierend einschränken, was sich schlecht auf die erhoffte Konjunkturentwicklung auswirken würde: "Wir bangen in den Städten um Investitionen in Schulen, Digitalisierung, Verkehrswende und Klimaschutz." (Funke Mediengruppe)
BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE - Die SPD zieht eine kritische Bilanz bei der Weiterentwicklung der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland. Das 2017 von der Großen Koalition beschlossene Gesetz zur Stärkung der Betriebsrenten richte sich zwar gezielt an Geringverdiener und sollte die Möglichkeiten der Entgeltumwandlung bei der Altersvorsorge verbessern. "Leider wird davon bisher noch nicht hinreichend Gebrauch gemacht", sagte der rentenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Ralf Kapschack. Die geringe Nutzung dieser Möglichkeiten besonders in unteren Einkommensgruppen habe vor allem mit den niedrigen Löhnen zu tun, wer hingegen "mehr Geld hat, kann mehr sparen". Gute Altersvorsorge dürfe aber kein Luxus sein. (Funke Mediengruppe)
KLIMASCHUTZ - Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Andreas Jung (CDU), hat gefordert, das Klimaschutzgesetz der Großen Koalition, das an diesem Mittwoch im Kabinett beschlossen werden soll, mit möglichst konkreten Maßnahmen zu unterlegen. "Wir brauchen ein Turbo-Paket zur Beschleunigung des Klimaschutzes - und was vor der Wahl noch geht, sollten wir unbedingt machen", sagte Jung. Das gelte auch für die CO2-Bepreisung. "Die Schritte müssen größer werden, der Pfad straffer - und zwar beginnend mit der nächsten Etappe im Jahr 2022." (Neue Osnabrücker Zeitung)
ARMUTSGEFÄHRDUNG - Kurz vor der Vorstellung des Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung hat der Sozialverband Deutschland vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich gewarnt. "In den letzten fünf Jahren, die der Bericht in den Blick nimmt, ist die Gruppe der Armen gewachsen und gleichzeitig der Anteil der Reichen. Die Mitte ist geschrumpft. Die Pandemie hat bewirkt, dass Teile der Mitte der Gesellschaft gefährdet sind, in Armut abzurutschen", sagte Verbandspräsident Adolf Bauer. (Neue Osnabrücker Zeitung)
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May 11, 2021 00:55 ET (04:55 GMT)
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