Mainz (ots) - Geht es beim Impfen gerecht zu? Bisher drehte sich die Debatte darum, geimpften Personen keine Freiheitsrechte vorzuenthalten. Geschenkt. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Wir machen aber den dritten vor dem ersten Schritt. In der Freude darüber, dass die Impfkampagne endlich in Fahrt kommt, werden viele übersehen, die noch ungeschützt sind. Letzte Woche waren laut Impfkommission rund 45 Prozent der 70- bis 79-Jährigen und fast 70 Prozent der 60- bis 69-Jährigen noch nicht geimpft. Ähnliches galt für Risikopatienten. Richtig mag sein, dass jede Impfung hilft, aber das ist kein Grund, die Schwachen zu übersehen. Unsere so gelobte medizinische Infrastruktur müsste es logistisch doch wohl hinbekommen, beides gleichzeitig zu schaffen. Tausende von Impfwilligen in Impfzentren Betrieben, Turnhallen, auf Parkplätzen zu piksen und gleichzeitig mit Hilfe der Rettungsdienste, der Hausärzte und Freiwilliger die Hilfsbedürftigen und Priorisierten aufzusuchen. Angeblich soll bald Stoff genug vorhanden sein. Bisher war die Ware knapp. Das mag nach den Gesetzen des Marktes dazu geführt haben, dass der Drang zum Schuss in den Arm größer ausfiel. Falsch wäre, in der Aufklärung nachzulassen. Schon bald werden wir über die nächste Kampagne reden - und über die Gedankenlosigkeit vieler. Das alles wird wenig nutzen, wenn nicht ausreichend Impfdosen in die Dritte Welt geschickt werden. Wem das zu altruistisch klingt, der kann mal überlegen, was passiert, wenn uns von dort eine Virus-Variante überfällt, gegen die noch kein Kraut gewachsen ist.
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