DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
MINDESTSTEUER - Trotz interner Differenzen strebt die EU bei den internationalen Verhandlungen über eine Mindeststeuer für Unternehmen eine "relativ hohe Besteuerung" an. "Natürlich ist die Sache kompliziert, auch weil wir zwischen der nominalen und der effektiven Höhe der Besteuerung unterscheiden müssen", sagte EU-Währungskommissar Paolo Gentiloni. "Aber ich denke, dass wir nicht weit entfernt vom Vorschlag der Amerikaner liegen werden." Die USA hatten einen Steuersatz von 21 Prozent vorgeschlagen. (Handelsblatt)
KLIMASCHUTZ - Im Kampf gegen den Klimawandel schlägt Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz die Gründung eines internationalen Zusammenschlusses von Ländern vor, die beim Klimaschutz vorangehen wollen. Das geht laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland aus einem von Scholz unterzeichneten Eckpunktepapier des Finanzministeriums hervor. (RND)
DIGITALER IMPFPASS - Die niedergelassenen Ärzte lehnen es strikt ab, die Corona-Immunisierung für alle Geimpften in den geplanten digitalen Impfpass einzutragen. "Die Arztpraxen sind keine Bürgerämter", sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. Der digitale Impfnachweis sei letztlich ein Reisedokument und keine medizinische Akte. (RND)
FLUGVERBOT - CSU-Chef Markus Söder und SPD-Umweltministerin Svenja Schulze schließen ein Verbot Kurzstreckenflügen in Deutschland aus Klimaschutzgründen aus. "Das Verbot von Kurzstreckenflügen wäre Unsinn und auch wirtschaftlich ein Problem für unser Land", sagte Söder. "Teurer sind solche Flüge ohnehin bereits geworden - und das war auch ein richtiges klimatologisches Signal", erklärte der Bayerische Ministerpräsident. (Augsburger Allgemeine)
SOZIALBEITRÄGE - Renten, Gesundheit und Pflege werden in den nächsten Jahren deutlich teurer. Die Alterung der Gesellschaft treibt die Sozialbeiträge der Arbeitnehmer und Firmen bis 2040 von heute unter 40 auf 46 Prozent der Bruttolöhne. Das rechnet ein Gutachten des Prognos-Instituts vor, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. (SZ)
ROHSTOFFE - Die derzeitigen Engpässe bei der Versorgung mit Rohstoffen in mehreren Branchen könnten einen schnellen wirtschaftlichen Aufschwung nach der Coronakrise gefährden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). (Handelsblatt)
HANDEL - Der Handelsverband Deutschland (HDE) befürchtet als Folge der Corona-Krise bis zu 120.000 Geschäftsaufgaben. "Durch die Krise könnten bis zu 120.000 Geschäfte wegfallen, es droht vielerorts ein Anstieg der Leerstände. Dem muss massiv entgegengesteuert werden.", sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. (Funke Mediengruppe)
LIEFERKETTENGESETZ - Die Metall-Arbeitgeber drängen unmittelbar vor der Abstimmung im Bundestag auf einen Neustart im Streit um das Lieferkettengesetz. Oliver Zander, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: "So wie das Lieferkettengesetz jetzt vorliegt, darf es den Bundestag auf keinen Fall verlassen. Das Gesetz schadet mehr, als es nutzt, es überfordert die Unternehmen, gerade im Mittelstand, es ist extrem bürokratisch und auch rechtsstaatlich bedenklich." (NOZ)
WIRTSCHAFTSPRÜFER - Große börsennotierte Konzerne müssen nicht mehr befürchten, dass ihnen im laufenden Geschäftsjahr der Abschlussprüfer abhandenkommt und dies den Kurs auf Talfahrt schickt. Eine geplante Verschärfung im Entwurf des sogenannten Wirecard-Gesetzes - dem Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz (FISG) - hat die große Koalition auf Drängen der CDU/CSU im Bundestag wieder zurückgedreht. Union und SPD haben sich auf Änderungen am FISG-Entwurf verständigt. "Wir haben deutlich gemacht, dass nicht bereits Bagatellverstöße zur gerichtlichen Ersetzung des Abschlussprüfers führen können", sagte Berichterstatter Fritz Güntzler (CDU). (Börsen-Zeitung)
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May 19, 2021 00:50 ET (04:50 GMT)
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