DJ Euroraum-Inflation steigt im April auf 1,6 Prozent
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Preisauftrieb im Euroraum hat sich im April deutlich verstärkt. Angetrieben durch die Energiepreise stieg die jährliche Inflationsrate der Verbraucherpreise auf 1,6 (Vormonat: 1,3) Prozent. Das ist die höchste Inflationsrate im Währungsraum seit April 2019. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 30. April.
Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflation von knapp 2 Prozent an, verfehlt dieses Ziel aber seit Jahren. Die EZB rechnet damit, dass der aktuelle Preisanstieg nur vorübergehend und nicht nachhaltig ist und sich 2022 schon wieder abschwächt.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, gab indessen nach. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) sank auf 0,7 (Vormonat: 0,9) Prozent. Vorläufig war ein Rückgang auf 0,8 Prozent gemeldet worden. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise in der Gesamtrate um 0,6 Prozent, in der Kernrate um 0,5 Prozent.
Im April kam der höchste Beitrag zur jährlichen Inflation im Euroraum von der Energie (0,96 Prozentpunkte), gefolgt von den Dienstleistungen (0,37) sowie Lebensmitteln, Alkohol und Tabak (0,16) und den Industriegütern ohne Energie (0,12).
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May 19, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)
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