DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KRYPTO-MÄRKTE - An den Märkten für Krypto-Währungen ist es am Mittwoch nach Warnungen der Peoples Bank of China (PBoC) an Finanzinstitute vor deren Benutzung zu schweren Verlusten gekommen. Bitcoin stürzte um bis zu 30 Prozent auf ein Tief von 30.101 US-Dollar, bevor er seine Verluste auf weniger als 8 Prozent verringern konnte. Ethereum, eine der zuletzt am besten abschneidenden Kryptowährungen, verlor ein Viertel ihres Wertes, bevor sich die Verluste bei etwas über 20 Prozent einpendelten. Laut Daten von bybt.com wurden in den vergangenen 24 Stunden Positionen im Wert von mehr als 8,6 Milliarden Dollar liquidiert. Die PBoC hatte Finanzinstitute davor gewarnt, Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu akzeptieren oder mit ihnen zusammenhängende Dienstleistungen anzubieten. (FT)
AUTOBRANCHE - EU-Klimakommissar Frans Timmermans hat Kritik der deutschen Autoindustrie zurückgewiesen, die geplante Euro-7-Abgasnorm komme einem Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor im Jahr 2025 gleich. "Das stimmt einfach nicht", sagte er. "Richtig ist: Wir werden langfristig mit den Emissionsnormen strenger werden. Unsere Erfahrung ist aber, dass die Automobilindustrie imstande ist, das zu schaffen." Timmermans betonte: "Ich bin zuversichtlich, dass die ganze Autoindustrie den Wandel gut hinbekommen wird. Wir sollten aber auch Sorge tragen für die Zulieferer, die sich umstellen müssen." (Funke Mediengruppe)
EZB - EZB-Direktorin Isabel Schnabel geht davon aus, dass die Inflation ab 2022 wieder spürbar zurückgehen sollte auf schätzungsweise 1,2 Prozent im Euro-Raum: "Das bedeutet für uns, dass wir weiterhin die Finanzierungsbedingungen günstig halten, um die Wirtschaft zu unterstützen. Und ein Zinsanstieg deutet sich derzeit nicht an", sagte Schnabel der ARD. 2020 war die Inflationsrate zunächst durch billiges Öl und die reduzierte Mehrwertsteuer immer weiter gefallen. Aber am Jahresanfang gab es die Trendumkehr. (Handelsblatt)
EZB - Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union können zukünftig ihre persönliche Inflationsrate berechnen. Die Europäische Zentralbank (EZB) startete am Mittwoch einen neuen Online-Rechner, der unter Berücksichtigung der eigenen Gewohnheiten und des eigenen Konsumverhaltens ausrechnet, wie stark jeder persönlich vom Anstieg der Preise betroffen ist. Zuletzt war die Inflation aufgrund der Pandemie stark angestiegen. (ORF)
METALLINDUSTRIE - Die IG Metall ist ein weiteres Mal mit dem Versuch gescheitert, gleiche Arbeitsbedingungen in Ost- und Westdeutschland in der Metall- und Elektroindustrie durchzusetzen. Im Westen arbeiten die Beschäftigten in der größten deutschen Industriebranche 35 Stunden pro Woche, im Osten sind es mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung 38 Stunden. Jetzt will die Gewerkschaft "Haus für Haus" weiterkämpfen. (Süddeutsche)
KLIMASCHUTZ - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will sogenannte Klimaschutzverträge mit der Industrie vereinbaren, um Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen. Nach Informationen der Rheinischen Post sollen dafür höhere Betriebskosten, die durch neue Klimaschutzmaßnahmen in den Unternehmen anfallen, vom Staat übergangsweise ausgeglichen werden. Die Klimaschutzverträge sollen Maßnahmen zur Einsparung von Treibhausgasen für Unternehmen attraktiver machen. (Rheinische Post)
ARKTIS - In dem Tempo, in dem das Eis der Arktis wegen des Klimawandels schmilzt, wachsen auch die Spannungen zwischen den Anrainerstaaten. Es geht um wertvolle Rohstoffe, wie Gas, Öl und seltene Erden. Und um Handelsrouten: Anlass zur Sorge bietet die russische Aussage, eine Schiffsroute zwischen Alaska und Norwegen entlang der - für immer längere Zeit eisfreien - russischen Nordgrenze zu kontrollieren. Die Route könnte Europa und Asien in der Hälfte der Zeit verbinden, die für die Passage des Suezkanals benötigt wird. Auch China, obwohl selbst kein Anrainer, mischt mit und wird immer aktiver in der Region. Und auch Amerika und Kanada nutzen die freigeschmolzenen Wasserwege. (FAZ)
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May 20, 2021 01:38 ET (05:38 GMT)
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