DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AIRBUS - Dem europäischen Flugzeughersteller Airbus stehen, besonders an den Standorten in Deutschland, harte Monate und ein heißer Herbst bevor. "Wir werden betrieblichen Druck aufbauen. Wir werden es in den Betrieben klären müssen", sagte bei einer virtuellen Pressekonferenz Holger Junge, der Vorsitzende des Airbus-Konzernbetriebsrates. Das Airbus-Management in der Zentrale in Toulouse hat angekündigt, wesentliche Teile der Rumpfherstellung in Deutschland und in Frankreich in neue Tochtergesellschaften zu überführen, um die Fertigung effizienter zu gestalten - auch wegen der Folgen der Pandemie auf die Luftfahrtbranche. Betriebsräte und IG Metall laufen seit Wochen Sturm gegen die Pläne. (Welt)
ZALANDO - Der Online-Modehändler Zalando führt eine Obergrenze für die Vergütungen seiner Vorstände ein. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Unterlagen zur Hauptversammlung. Die Aktionäre stimmten am Mittwoch für ein neues Vergütungssystem, das für alle neuen Vorstandsverträge je Geschäftsjahr eine Maximalvergütung in Höhe von 15,75 Millionen Euro für die Vorstandschefs (CEO) und 10,5 Millionen Euro für Vorstandsmitglieder vorsieht. Die Obergrenze kommt nach einem Geschäftsjahr, in dem die drei Co-Vorstandschefs von Zalando zusammen 130 Millionen Euro erhielten. Spitzenverdiener war der mit der Hauptversammlung ausgeschiedene Rubin Ritter, der allein 53,3 Millionen Euro erhielt. (FAZ)
TELEFONICA DEUTSCHLAND - Das Mobilfunkunternehmen Telefonica/O2 hat seinen 5G-Ausbau in Deutschland deutlich beschleunigt. Mittlerweile funken rund 1.300 Antennen in rund 60 Städten mit der neuen Übertragungstechnik, wie Telefonica-Deutschland-Chef Markus Haas sagte. Damit habe das Unternehmen die Zahl seiner "5G-Städte" binnen weniger Wochen verdoppelt. "Wir investieren allein in diesem Jahr rund 1,3 Milliarden Euro, um unser sehr gutes O2-Netz noch besser zu machen", sagte Haas. Bis Jahresende will das Unternehmen mehr als 30 Prozent der Bevölkerung mit 5G erreichen, bis 2025 dann das ganze Land. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Anteilseigner der Deutschen Börse haben das in die Kritik geratene ehemalige Verwaltungsratsmitglied Andreas Gottschling in den Aufsichtsrat gewählt. Auf der Hauptversammlung erhielt Gottschling bei einer Präsenz von 73,55 Prozent 84,3 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen. Zuvor hatten die Deka Investment und die DWS angekündigt, gegen Gottschling zu stimmen. Er habe im Verwaltungsrat der Credit Suisse Group als Vorsitzender des Risikoausschusses die derzeitigen Verwerfungen mit sehr hohen Verlusten durch Greensill und Archegos mit zu verantworten, so die Deka. Gottschling ist seit dem 1. Juli im Aufsichtsrat der Deutschen Börse. (Börsen-Zeitung)
SCHENKER - Die Spedition DB Schenker steuert auf einen Besitzerwechsel zu. Derzeit prüfen mehrere globale Logistiker, ob und zu welchen Bedingungen sie das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn übernehmen könnten, wie das Manager Magazin unter Berufung auf Branchenkreise berichtet. Besonders der dänische Logistikkonzern DSV Panalpina zeige großes Interesse an der Bahn-Tochter. Basis der Planspiele ist die Erwartung, dass sich die Deutsche Bahn nach der Bundestagswahl von ihrer Speditionstochter trennen wird. (Manager Magazin)
COMMERZBANK - Die angekündigte Auslagerung des Aktienhandels und -research der Commerzbank an Oddo BHF bietet für die meisten der rund 80 Beschäftigten kein Happy End. Wie ein Commerzbank-Sprecher auf Anfrage der Börsen-Zeitung bestätigte, werden sie nicht im Rahmen eines Betriebsübergangs den Arbeitgeber wechseln, sondern müssen sich bei Oddo BHF neu bewerben. Der Ausstieg aus dem Aktienhandel und dem dazugehörigen Research ist Bestandteil der im Februar vorgestellten strategischen Neuausrichtung, mit der die Commerzbank die Rendite auf das materielle Eigenkapital bis 2024 auf 7 Prozent steigern will. In Deutschland fallen dieser in etwa jede dritte Stelle zum Opfer. (Börsen-Zeitung)
DEUTSCHE BAHN - Der Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) spitzt sich zu: Die Gewerkschaft wies ein erstes Angebot der Arbeitgeberseite zurück. Es biete keine Verhandlungsgrundlage, sagte GDL-Chef Claus Weselsky einen Tag nach der dritten Gesprächsrunde in Berlin. "Wir sind nicht nur nicht zufrieden mit dem Angebot, sondern wir werden es entsprechend beantworten", betonte er. "Ich möchte an der Stelle sagen, dass die Wahrscheinlichkeit von Arbeitskämpfen mit diesem Angebot angestiegen ist." Konkrete Ankündigungen machte Weselsky nicht. Allerdings schloss er für mögliche Warnstreiks keinen Zeitraum aus, auch nicht Pfingsten (23./24. Mai). Fahrgastverband Pro Bahn und CSU fordern einen Verzicht auf Warnstreiks zu Pfingsten. (Welt, Augsburger Allgemeine)
ALDI-SÜD - In einer möglicherweise wegweisenden Entscheidung hat die Wettbewerbszentrale, eine Selbstkontrollinstitution der deutschen Wirtschaft, Werbung mit dem Begriff "klimaneutral", die auf dem Kauf von CO2-Zertifikaten basiert, als "irreführend" eingestuft und zwölf Unternehmen abgemahnt. Sechs Unternehmen haben sich entschieden, die monierte Werbung nicht weiter zu verbreiten. Gegen vier weitere hat die Zentrale Unterlassungsklage eingereicht, darunter Aldi-Süd. Der Discounter wirbt damit, "Erster klimaneutraler Lebensmitteleinzelhändler" zu sein. Das Unternehmen müsse deutlich machen, wie hoch Einsparungen durch Maßnahmen des Unternehmens seien und wie viel durch Zertifikate kompensiert werde. Ein Problem sei, dass es am Markt sehr unterschiedliche CO2-Zertifikate gebe, die unterschiedlich wirkungsvoll und teuer seien. (FAZ)
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May 20, 2021 01:44 ET (05:44 GMT)
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