DJ Spahn und RKI mahnen zur Besonnenheit über Pfingstfeiertage
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und das Robert Koch-Institut (RKI) haben an die Bevölkerung plädiert, trotz der fallenden Infektionszahlen über die Pfingstfeiertage nicht zu leichtsinnig zu sein. Wichtig sei es, die Vorsichtsmaßnahmen weiter einzuhalten. Auch sollten die Bundesländer zuerst die Auswirkungen auf die aktuellen Lockerungen evaluieren, bevor sie weiter Öffnungsschritte beschließen.
"Die Pandemie ist noch nicht vorbei", erklärte Spahn auf einer Pressekonferenz. "Unsere Ungeduld darf am Ende nicht zum Übermut führen."
Auch RKI-Präsident Lothar Wieler mahnte vor zu schnellen Öffnungsschritten. "Wir dürfen nicht zulassen, dass das Virus wieder Oberhand gewinnt, weil wir auf einmal zu viel wollen", so Wieler auf der gemeinsamen Pressekonferenz. "Ohne die (Schutz-)Maßnahmen würde sich das Virus im Moment sehr rasch wieder ausbreiten. Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Die Gefahr ist noch nicht gebannt."
Auch den Sommer über müsse man gut aufeinander achtgeben. Er selber werde die Gesichtsmaske noch lange weitertragen und die nötigen Schutzmaßnahmen einhalten, so Wieler.
Impfangebot deutlich vor Ende des Sommers
Spahn zeigt sich zufrieden über die Fortschritte bei den Impfungen gegen das Coronavirus. Noch "deutlich vor" Ende September werde man jedem ein Impfangebot machen können. Es gehe um Wochen und nicht um Monate.
"Wir sind auf einem guten Weg", so Spahn. Aktuell könne wegen des knappen Angebots noch nicht jeder eine Impfung bekommen, daher sei von allen Verständnis und Geduld für noch einige Wochen nötig. "Wenn Sie unbedingt sauer sein wollen, seien Sie im Zweifel sauer auf mich", so Spahn auf der Pressekonferenz.
Nach Angaben von RKI-Präsident Wieler ist die Impfbereitschaft sehr hoch. In Umfragen gäben rund 73 Prozent der Befragten an, sich auf jeden Fall impfen zu lassen, weitere 10 Prozent wollten sich eher impfen lassen. "Das ist sinnvoll, das ist wirksam, das ist auch verantwortungsvoll", so Wieler mit Blick auf das Impfen.
Zur indischen Variante des Coronavirus sagte Wieler, dass aktuell noch keine ausreichenden Daten zur Beurteilung der Mutation vorliegen. Allerdings gebe es die Vermutung, dass diese Variante eine deutlich höhere Übertragbarkeit hat und das es einen leicht reduzierten Impfschutz gebe. Daher sei es wichtig, dass man mit den Impfungen schnell vorankomme. Dann könne man die Pandemie leichter managen.
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May 21, 2021 05:11 ET (09:11 GMT)
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