
DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Markit: Deutsche Wirtschaft im Mai weiter im Aufschwung
Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai dank der Geschäftsbelebung im Servicesektor leicht verstärkt. Die Industrie leidet jedoch zunehmend unter Lieferunterbrechungen und insgesamt rücken deutliche Preissteigerungen in den Blick. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich auf 56,2 von 55,8 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht.
Markit: Stärkstes Wachstum der Euroraum-Wirtschaft seit drei Jahren
Dank der zunehmenden Lockerung der Corona-Beschränkungen hat die Eurozone-Wirtschaft im Mai das stärkste Wachstum seit über drei Jahren verzeichnet. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - erhöhte sich auf 56,9 Zähler von 53,8 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Das ist der höchste Wert seit Februar 2018. Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 54,8 Punkte vorhergesagt.
Bundesbank: Deutsches BIP steigt im zweiten Quartal deutlich
Nach dem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal rechnet die Bundesbank damit, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Jahresviertel wieder wachsen wird. In ihrem aktuellen Monatsbericht verweist die Bundesbank auf eine starke Nachfrage nach Industriegütern sowie eine hohe Konsumnachfrage, die sich je nach der Lockerung der Corona-Einschränkungen Bahn brechen dürfte. Unsicher ist laut Bundesbank allerdings noch, wie stark Lieferprobleme bei Vormaterialien die Produktion beeinträchtigen werden.
Rehn für Inflationsziel von glatt 2% und dynamische Reaktionsfunktion
Das finnische EZB-Ratsmitglied Olli Rehn ist dafür, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) künftig an einem Inflationsziel von glatt 2 Prozent orientiert und auf Abweichungen von diesem Ziel dynamisch reagiert. "Ich würde es wichtig finden, dass unser Preisstabilitätsziel von der Öffentlichkeit als 'symmetrisch 2 Prozent' und nicht als 'unter 2 Prozent' verstanden wird", sagte Rehn bei der Eröffnung des 13. European SSM Round Table. Eine der Schlüsselfragen - wenn nicht die wichtigste Frage - der laufenden Strategieprüfung sei, wie die Inflationserwartungen wirksam verankert werden könnten.
Bundestag beschließt Reform der Unternehmenssteuer
Der Bundestag hat den von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) vorgelegten Gesetzentwurf für eine Unternehmenssteuerreform beschlossen. Kern des Gesetzes zur Modernisierung des Körperschaftsteuerrechts ist die Einführung einer Option zur Körperschaftsteuer, die es Personenhandelsgesellschaften und Partnerschaftsgesellschaften ermöglicht, wie eine Kapitalgesellschaft besteuert zu werden. Wie Bundestagsvizepräsdentin Claudia Roth (Grüne) bekanntgab, stimmten SPD und Union für den Entwurf, dagegen votierten Linke und Grüne. AfD und FDP enthielten sich.
Scholz: Diskussion über 15% Steuersatz Durchbruch für Mindeststeuer
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die Diskussion über einen Satz von 15 Prozent für eine internationale Mindestbesteuerung als "Durchbruch" für die Verhandlungen zu dem Thema gewertet. "Zu sagen, dass jetzt auf der internationalen Ebene losdiskutiert werden soll bei 15 Prozent, das macht es sehr realistisch, dass wir in dem Rahmen von 140 Staaten eine Verständigung erzielen werden, aber es macht auch realistisch, dass es ein ambitionierter Ansatz ist", sagte Scholz bei seinem Eintreffen zu Sitzungen der europäischen Finanzminister in Lissabon.
Spahn und RKI mahnen zur Besonnenheit über Pfingstfeiertage
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und das Robert Koch-Institut (RKI) haben an die Bevölkerung plädiert, trotz der fallenden Infektionszahlen über die Pfingstfeiertage nicht zu leichtsinnig zu sein. Wichtig sei es, die Vorsichtsmaßnahmen weiter einzuhalten. Auch sollten die Bundesländer zuerst die Auswirkungen auf die aktuellen Lockerungen evaluieren, bevor sie weiter Öffnungsschritte beschließen.
Baerbocks Nebeneinkünfte stoßen auf Verwunderung in der Partei
Der Umgang von Grünen-Chefin Annalena Baerbock mit ihren Einkünften stößt auf Kritik in der eigenen Partei. "Natürlich brauchen wir da volle Transparenz", sagte der ehemalige Grünen-Vorsitzende Hans-Christian Ströbele dem Spiegel. Als Grünen-Chefin erhielt Baerbock über Jahre hinweg Sonderzahlungen, während sie zugleich Abgeordnete im Bundestag war. Das hat sie dem Bundestag im März angezeigt, deutlich verspätet. "Ich habe mich darüber gewundert", sagt Ströbele. Er sei davon ausgegangen, dass Parteivorsitzende nur Gelder von der Partei erhielten, wenn sie kein Mandat innehaben.
+++ Konjunkturdaten +++
FRANKREICH
FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai 59,2 (1. Veröff.)
FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai PROGNOSE: 58,5
FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Apr war 58,9
FR/Einkaufsmanagerindex Service Mai 56,6 (1. Veröff.)
FR/Einkaufsmanagerindex Service Mai PROGNOSE: 52,5
FR/Einkaufsmanagerindex Service Apr war 50,3
FR/Einkaufsmanager-Sammelindex Mai 57,0 (1. Veröff.)
FR/Einkaufsmanager-Sammelindex Apr war 51,6
GROSSBRITANNIEN
GB/Einkaufsmanagerindex Composite Mai 62,0 (1. Veröff.)
GB/Einkaufsmanagerindex Composite Mai PROG: 62,3
GB/Einkaufsmanagerindex Composite Apr war 60,7
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai 66,1 (1. Veröff.)
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai PROG: 61,0
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Apr war 60,9
GB/Einkaufsmanagerindex Service Mai 61,8 (1. Veröff.)
GB/Einkaufsmanagerindex Service Mai PROG: 62,5
GB/Einkaufsmanagerindex Service Apr war 61,0
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May 21, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)
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