BANGKOK (dpa-AFX) - Die Tourismusindustrie in Thailand könnte nach Auffassung der Regierung in Bangkok weitere fünf Jahre brauchen, um sich vollständig von der Corona-Pandemie zu erholen. Der wichtige Sektor, der vorher ein Fünftel der Wirtschaft des südostasiatischen Landes ausmachte, werde sich voraussichtlich nicht vor 2026 normalisieren, zitierte die Zeitung "Bangkok Post" am Montag die örtliche Tourismusbehörde. Betroffen seien mehr als sieben Millionen Menschen, die in der Branche beschäftigt gewesen seien.
Das für seine Strände, Dschungel und Tempel bekannte Thailand hatte 2019 noch fast 40 Millionen Besucher empfangen. Seit die Regierung die Grenzen im März 2020 wegen des Virus geschlossen hat, liegt die Urlaubsindustrie am Boden. Derzeit versuchen die Behörden, zumindest einige beliebte Regionen wieder für Touristen zugänglich zu machen. So hatte Phuket im März Pläne vorgelegt, wonach geimpfte Urlauber von Juli an quarantänefrei auf der Insel Urlaub machen dürfen.
Derzeit wird diskutiert, ob und wie dies angesichts seit Wochen steigender Corona-Zahlen im Land noch umgesetzt werden kann. Aber auch wenn bis Oktober knapp ein Dutzend Urlaubsgebiete aufmachen könnten, würden 2021 der Regierung zufolge insgesamt höchstens 500 000 Touristen erwartet - ein Bruchteil der früheren Gästezahl.
Thailand galt lange als Vorzeigestaat in der Bekämpfung der Pandemie, erlebt aber derzeit seine bisher schwerste Welle. Am Montag wurden rund 2700 Neuinfektionen verzeichnet, insgesamt wurden damit bislang mehr als 132 000 Fälle bestätigt. 30 weitere Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 kamen hinzu. Die Gesamtzahl kletterte auf rund 800./cfn/DP/he