DJ Lageraufbau und Investitionen stützen deutsches BIP im 1Q
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Ein kräftiger Lageraufbau und Investitionen sind im ersten Quartal 2021 die Wachstumsstützen der ansonsten von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gebremsten deutschen Wirtschaft gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 1,8 Prozent und lag kalenderbereinigt um 3,1 (viertes Quartal: 3,3) Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Bestätigung der in erster Veröffentlichung gemeldeten Raten von minus 1,7 und minus 3,0 Prozent prognostiziert.
Die Exporte stiegen gegenüber dem Vorquartal um 1,8 (plus 4,4) Prozent und die Importe um 3,8 (plus 3,3) Prozent, woraus sich ein negativer Beitrag zur Quartalsveränderungsrate des BIP von 0,6 (plus 0,7) Prozentpunkten ergab. In erster Veröffentlichung hatte Destatis die Nettoexporte noch als Wachstumstreiber gesehen. Wichtigste Wachstumsbremse war zu Jahresbeginn der Privatkonsum, der gegenüber dem Vorquartal um 5,4 (minus 2,3) Prozent fiel und die BIP-Rate um 2,7 (minus 1,2) Punkte minderte.
Deutlich gestützt wurde das BIP dagegen von den Vorratsveränderungen, deren positiver Beitrag mit 1,4 (plus 0,5) Punkten angegeben wurde. Die Ausrüstungsinvestitionen gingen um 0,2 (plus 1,9) Prozent zurück und lieferten einen Beitrag von 0,0 (plus 0,1) Punkten. Die Bauinvestitionen stiegen um 1,1 (plus 3,7) Prozent und stützten mit 0,1 (plus 0,4) Punkten. Der Staatskonsum erhöhte sich um 0,2 (plus 0,1) Prozent und war wie im Vorquartal wachstumsneutral.
Die Bruttowertschöpfung war im ersten Quartal um 0,8 Prozent niedriger als im vierten Quartal 2020. Dabei zeigte sich bezogen auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche ein gemischtes Bild: Während die Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe um 0,4 Prozent zulegte, sank sie im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe um 3,2 Prozent. Noch deutlicher war der Rückgang mit minus 4,9 Prozent im Baugewerbe, unter anderem bedingt durch einen außergewöhnlich kalten Jahresbeginn.
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May 25, 2021 02:27 ET (06:27 GMT)
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