DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-HILFEN - In der Debatte über eine weitere Verlängerung der Corona-Hilfen mahnt der Ex-Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, zur Zurückhaltung. Dass es in der Pandemie Mitnahmeeffekte gebe, sei nicht zu vermeiden, sagte Feld. Umso wichtiger sei aber, die Verlängerung der Maßnahmen genau zu prüfen: "Die Überbrückungshilfen sollten zum Juli enden." CDU-Mittelstandspolitiker Carsten Linnemann sieht das ähnlich. Er mahnt, sich genau anzuschauen, welche Unternehmen Hilfsanträge an den staatlichen Rettungsfonds WSF richten. Der Umgang der Regierung mit Staatsbeteiligungen wirke "zunehmend sorglos". (Handelsblatt)
EPIDEMISCHE LAGE - In der Koalition zeichnet sich ein Streit über die Verlängerung der epidemischen Lage als Grundlage für zahlreichen Corona-Maßnahmen ab. "Wenn wir im Juni über die Verlängerung der epidemischen Lage entscheiden, wird sie erneut für drei Monate gelten", sagte Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU). "Ich sehe keinen Handlungsbedarf für eine kürzere Frist." Erst im März habe der Bundestag festgelegt, dass die epidemische Lage für jeweils maximal drei Monate gelte und dann automatisch außer Kraft trete. (Welt)
EU-AUFBAUFONDS - Vor einem Jahr hat die EU-Kommission einen Vorschlag für einen Corona-Wiederaufbaufonds vorgelegt. Nach monatelangen Verhandlungen auf allen europäischen Ebenen soll in Kürze das erste Geld ausgezahlt werden. Der Fonds hat insgesamt ein Volumen von 750 Milliarden Euro, davon sind 672,5 Milliarden Euro direkt für die Mitgliedstaaten vorgesehen, wovon wiederum 312,5 Milliarden Euro in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen und der Rest über Kredite fließen sollen. Nach einer ersten Übersicht zeigt sich allerdings, dass der Finanzierungsbedarf mittelfristig wohl noch sinken und der Fonds damit kleiner ausfallen dürfte als geplant. Denn im Gegensatz zu den Zuschüssen wollen viele Länder die angebotenen zinsgünstigen Kredite nicht oder nur teilweise annehmen. (Börsen-Zeitung)
NORD STREAM 2 - Der neue tschechische Außenminister Jakub Kulhanek sieht Deutschland in der Pflicht, auf Kritik an der umstrittenen Gas-Pipeline Nord Stream 2 zu reagieren. "Sollte Nord Stream 2 fertiggestellt werden, darf es kein Machtinstrument der russischen Politik werden. Ich bin zuversichtlich, dass Deutschland diese Sorgen zerstreut", sagte Kulhanek. Das Projekt habe geopolitische Implikationen und berühre auch die energiepolitischen Interessen der Staaten Mitteleuropas. "Ich sehe allerdings auch die wirtschaftlichen Realitäten und wie weit das Vorhaben fortgeschritten ist", räumte Kulhanek ein. (Süddeutsche Zeitung)
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May 27, 2021 01:22 ET (05:22 GMT)
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