
Deutsche HVPI-Teuerung im Mai etwas höher als erwartet
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland ist im Mai etwas höher als erwartet gewesen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag um 2,4 (April: 2,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent und eine Jahresteuerung von 2,3 Prozent prognostiziert.
Der HVPI ist die für die Europäische Zentralbank (EZB) relevante Inflationsmessgröße. Die EZB strebt mittelfristig knapp 2 Prozent an und rechnet für die nächsten Monate mit einem weiteren Anstieg des Inflationsdrucks. Dieser dürfte allerdings auf Sonderfaktoren beruhen und daher vorübergehend sein. Die EZB sieht die Inflation ausweislich ihrer jüngsten Stabsprojektionen 2023 bei nur 1,4 Prozent. Neue Prognosen werden in der nächsten Woche veröffentlicht.
Für den Euroraum (Veröffentlichung am Dienstag, 11.00 Uhr) erwarten die befragten Volkswirte für Mai bisher einen Anstieg der Teuerung auf 1,9 (1,6) Prozent.
Der nationale Verbraucherpreisindex Deutschland erhöhte sich auf Monatssicht um 0,5 Prozent und auf Jahressicht um 2,5 (2,0) Prozent. Volkswirte hatten Raten von 0,3 und 2,4 Prozent prognostiziert. Waren kosteten 3,1 (2,6) Prozent mehr als im Mai 2020, darunter Energie 10,0 (7,9) Prozent mehr, Nahrungsmittel aber nur 1,5 (1,9) Prozent. Die Dienstleistungspreise stiegen um 2,2 (1,6) Prozent und Wohnungsmieten unverändert um 1,3 Prozent.
Destatis weist darauf hin, dass die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie auch im Mai zu Schwierigkeiten bei der Preiserhebung geführt hätten, da einige Güter am Markt nicht verfügbar gewesen seien.
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May 31, 2021 09:22 ET (13:22 GMT)
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