DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-Inflation steigt im Mai auf 2,0 Prozent
Die Inflation im Euroraum kommt immer stärker in Gang. Angetrieben durch die Energiepreise stiegen die Verbraucherpreise im Mai binnen Jahresfrist um 2,0 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Rate von 1,9 Prozent vorhergesagt. Im April hatten die Lebenshaltungskosten um 1,6 Prozent zugelegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Diese Marke wurde allerdings seit Jahren verfehlt.
Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im April auf 8,0 Prozent
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im April zurückgegangen. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Arbeitslosenquote auf 8,0 Prozent, nachdem sie im März bei 8,1 Prozent gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine stabile Quote von 8,1 Prozent prognostiziert.
Schweizer Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal
Die schweizerische Wirtschaft ist im ersten Quartal wegen verschärfter Corona-Maßnahmen geschrumpft. Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Auch im Vergleich gegenüber dem Vorjahr lag das BIP um 0,5 Prozent niedriger. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten im Jahresvergleich nur ein Minus von 0,2 Prozent erwartet.
Markit: Eurozone-Industrie wächst im Mai mit neuer Rekordrate
Die Eurozone-Industrie eilt von Rekord zu Rekord. Im Mai legte der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor auf 63,1 Punkte zu, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Umfragebeginn im Juni 1997. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 62,8 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Im April hatte der Index bei 62,9 Punkte gelegen.
Markit: Deutsche Industrie verliert im Mai etwas an Dynamik
Das Wachstum in der deutschen Industrie hat im Mai etwas an Dynamik verloren, was in erster Linie an immer akuteren Lieferengpässen lag. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 64,4 von 66,2 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 64,0 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 64,0 ermittelt worden.
Zahl der Arbeitslosen sinkt im Mai deutlicher als erwartet
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im Mai im Zuge der Frühjahrsbelebung deutlich günstiger entwickelt als erwartet. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, sank die Arbeitslosenzahl bereinigt um saisonale Einflüsse gegenüber April um 15.000 Personen. Damit sind nun 2,687 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 9.000 Personen erwartet.
Bund nähert sich Kompromiss bei CO2-Preis für Mietern - Kreise
Die Bundesregierung nähert sich einem Kompromiss bei der Aufteilung des Heizkostenaufschlags zwischen Mietern und Vermietern. Auf der Ebene der Staatssekretäre hat man sich darauf verständigt, dass die Mehrkosten durch den CO2-Preis von 2022 bis Ende 2024 hälftig von Mietern und Vermietern getragen werden sollen. Allerdings fehlt dem Kompromiss nach Informationen von Dow Jones Newswires noch die finale Zustimmung der Leitungsebenen der Ministerien.
RKI senkt Corona-Risikoeinstufung für Deutschland von "sehr hoch" auf "hoch"
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Corona-Gefahrenlage in Deutschland von "sehr hoch" auf "hoch" heruntergestuft. Dies sei wegen der gesunkenen Infektionszahlen und der verbesserten Situation auf den Intensivstationen möglich, erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler. Gleichzeitig mahnte Wieler und auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. Daher seien kontrollierte Öffnungsschritte wichtig. In Deutschland seien zudem noch nicht ausreichend viele Menschen geimpft und in vielen Ländern sei die Impfsituation deutlich schlechter als in Deutschland.
Abschlussbericht des Wirecard-Ausschusses kommt nächste Woche
Im Wirecard-Untersuchungsausschuss des Bundestages sollen laut FDP-Finanzsprecher Florian Toncar in der kommenden Woche der Abschlussbericht und Sondervoten vorgelegt werden. Es werde einen Abschlussbericht der Koalitionsfraktionen geben und einen Sonderbericht von Grünen, Linken und FDP. "Beide Dokumente müssen nächste Woche vorgelegt werden, damit der Ausschuss sie beschließen kann", sagte Toncar.
Energiewirtschaft: Nächste Regierung muss Energiewende-Turbo einlegen
Deutschland muss sein Tempo beim Umbau der Energie- und Wärmeversorgung, des Verkehrssektors und der Industrie drastisch erhöhen, wenn das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 erreicht werden soll, mahnte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Nötig seien eine Entfesselung bei den Investitionen und ein Instrumentenkasten, um die Energiewende voranzubringen, erklärte der Verband, der seine energiepolitischen Handlungsempfehlungen für die kommende Legislaturperiode vorstellte.
Italiens Wirtschaft wächst im ersten Quartal minimal
Die italienische Wirtschaft ist nach revidierten Daten im ersten Quartal leicht gewachsen. Die zunächst gemeldete technische Rezession - zwei Quartale in Folge mit schrumpfender Wirtschaftsleistung - ist damit hinfällig. Wie die Statistikbehörde Istat berichtete, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Am 30. April war zunächst ein Rückgang um 0,4 Prozent gemeldet worden.
IWF, WHO, Weltbank und WTO fordern 50 Millarden Dollar gegen Corona
Vor dem Treffen der Gruppe der Sieben führenden Industrienationen (G7) haben die vier führenden Wirtschafts- und Gesundheitsorganisationen einen Plan vorgelegt, um die ungerechte Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus zu beenden und eine globale wirtschaftliche Erholung zu ermöglichen. Mit einer Investition von 50 Milliarden Dollar könnte die Pandemie in Entwicklungsländern schneller beendet und Todesfälle sowie Mutationen verhindert werden. Das sei "möglicherweise die beste Verwendung öffentlicher Gelder zu unseren Lebzeiten", erklärten die Chefs von IWF, WHO, Weltbank und WTO in einem Gastbeitrag für den Spiegel.
+++ Konjunkturdaten +++
FRANKREICH
FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai 59,4 (2. Veröff.)
FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai PROG: 59,2
FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Apr war 58,9
ITALIEN
IT/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai 62,3
IT/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai PROG: 62,0
IT/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Apr bei 60,7
GROSSBRITANNIEN
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai 65,6
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai PROG: 66,1
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Apr war 60,9
DJG/DJN/AFP/apo
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June 01, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)
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