DJ HWWI erwartet 2021 und 2022 BIP-Wachstum von 3,0 Prozent
Von Andreas Kißler
HAMBURG/BERLIN (Dow Jones)--Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) rechnet für dieses und kommendes Jahr mit einem Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 3,0 Prozent. Das gab das Institut in seiner neuen Konjunkturprognose bekannt. "Nach der erneuten Dämpfung der Konjunktur infolge des zweiten Lockdowns im Winterhalbjahr 2020/21 zeichnet sich nun mit den Impffortschritten sowie Lockerungen eine Fortsetzung des seit Herbst unterbrochenen Erholungsprozesses ab", erklärten die Ökonomen.
Die Lockerungen ermöglichten es den davon am stärksten betroffenen Wirtschaftsbereichen, sich wieder zu entfalten, verbesserten tendenziell aber auch die Rahmenbedingungen für die übrige Wirtschaft. Zudem sei mit umfangreichen Nachholkäufen der privaten Haushalte sowie einer Erhöhung der Investitionsneigung der Unternehmen zu rechnen. Die Auslandsnachfrage habe bereits angezogen und werde in diesem Jahr wieder einen beachtlichen Wachstumsbeitrag leisten. "Daher ist mit einer breitangelegten, kräftigen Erholung der deutschen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf zu rechnen", so das HWWI. Erwartet werde ein BIP-Anstieg bis Jahresende um 5 Prozent.
Die Teuerungsrate für die Verbraucherpreise werde im Laufe dieses Jahres infolge von Sonderfaktoren zwar merklich über 2 Prozent steigen, "ein nachhaltiges Inflationsproblem ist damit jedoch nicht verbunden". Im Schnitt erwartet das Institut dieses Jahr eine Teuerungsrate von 2,2 Prozent und nächstes Jahr von 1,9 Prozent. Auch am Arbeitsmarkt zeichne sich eine Besserung ab, zunächst vor allem durch Verringerung von Kurzarbeit. Das HWWI rechnet mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl auf 2,69 Millionen im laufenden und 2,49 Millionen im kommenden Jahr. Die Arbeitslosenquote soll 2021 bei 5,7 Prozent und 2022 bei 5,2 Prozent liegen.
Für die privaten Konsumausgaben sehen die Hamburger Ökonomen eine Stagnation in diesem und einen Anstieg um 4,5 Prozent im kommenden Jahr und für die Ausrüstungsinvestitionen eine Zunahme um 7,5 Prozent 2021 und 6,0 Prozent 2022. Die Exporte werden nach ihren Berechnungen dieses Jahr um 9,6 Prozent steigen und nächstes Jahr um 5,5 Prozent, für die Importe werden Zunahmen um 7,8 Prozent im laufenden und um 6,4 Prozent im kommenden Jahr erwartet.
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June 02, 2021 03:45 ET (07:45 GMT)
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