DJ G7 wollen globale Infrastrukturallianz gründen - Zeitung
FRANKFURT (Dow Jones)--Die sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) wollen einem Zeitungsbericht zufolge kommende Woche auf ihrem Gipfeltreffen in London eine globale Infrastrukturpartnerschaft vereinbaren. Ziel sei es, große klimafreundliche Bauvorhaben in Schwellen- und Entwicklungsländern voranzutreiben, und so einen westlichen Gegenentwurf zu Chinas Seidenstraßen-Initiative zu schaffen, schreibt das Handelsblatt. "Es gibt einen enormen Bedarf an Infrastruktur in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, der durch die Covid-19-Pandemie noch verschärft wurde", zitiert die Zeitung aus einem ihr vorliegenden Papier für den Londoner Gipfel. Insgesamt seien 1,5 bis 2,7 Billionen US-Dollar an zusätzlichem Geld nötig, damit die Schwellen- und Entwicklungsländer die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen erreichen könnten.
Die Weltbank und andere multilaterale Finanzinstitutionen hätten sich als "zu schwerfällig" erwiesen, kritisiere das G7-Papier. Entwicklungsländer suchten daher nach Partnern, deren Angebote sofort verfügbar seien. "Die Erfahrung zeigt jedoch, dass diese Optionen mit undurchsichtigen Auflagen versehen sind, dass es ihnen an ausreichenden Standards und Sicherheitsvorkehrungen fehlt, dass sie finanziell nicht nachhaltig sind, zur Staatsverschuldung beitragen und teils den langfristigen Interessen der Bürger in Empfängerländern zuwiderlaufen", heißt es laut Handelsblatt in dem G7-Dokument weiter. Auch wenn das Papier keine Namen nenne, sei klar, dass diese Formulierung auf China abziele. Chinas Seidenstraßen-Initiative, auch bekannt als "Belt and Road Initiative", ist ein gewaltiges Infrastrukturprogramm.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 03, 2021 04:14 ET (08:14 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.