
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SPAC - Der Spac-Boom erreicht die deutsche Gründerszene. Der Initiator der ersten Frankfurter Börsenhülle, Klaus Hommels, verhandelt mit der Berliner Ferienhausplattform Hometogo über eine Übernahme. Das gaben die Beteiligten am Freitag bekannt. Es wäre der erste Deal einer deutschen Special Purpose Acquisition Company (Spac), seit der Boom um diese Zweckfirmen vor etwa zwei Jahren in den USA begonnen hat. Weltweit suchen inzwischen Hunderte Spacs Übernahmeziele. Auch deutsche Gründer werden mit Angeboten überhäuft. Doch bisher sind erst drei Spacs in Frankfurt gelistet. Trotz einer wachsenden Zahl europäischer Spacs gibt es weitaus mehr US-Zweckfirmen, die in Europa Firmen kaufen wollen. Denn der amerikanische Markt ist zunehmend abgegrast. (Handelsblatt)
EURO - Die Europäische Zentralbank (EZB) ist sich über wichtige Eckpunkte ihres Konzepts für einen Digitalen Euro einig. Der entscheidende Bericht für den EZB-Rat ist fast fertig. Die Währung soll "Digital Euro" heißen und wahrscheinlich nicht auf der Blockchain basieren, wie das Handelsblatt aus Notenbankkreisen erfahren hat. Die EZB will sich demnach die Markenrechte für die Bezeichnung "Digital Euro" sichern. Nutzer des Digital Euro bekommen für ihn keine Zinsen und es fallen auch keine Minuszinsen an. Für die Digitalwährung soll es konventionelle Konten unter Kontrolle der EZB geben, der Zahlungsverkehr setzt dann auf den bestehenden Systemen auf. Das Konzept sieht außerdem vor, dass jeder Bürger in der Eurozone nur eine Höchstsumme des Digital Euro in einem elektronischen Geldbeutel (Wallet) speichern kann. (Handelsblatt)
RENTE - Ein Expertenbeirat warnt, dass die gesetzliche Rente in Deutschland auf ernste Finanznöte zusteuert. Würden die derzeit geltenden Garantien für Ruheständler und Beitragszahler fortgeführt, geriete der Bundeshaushalt spätestens in den 2040er Jahren in akute Schieflage - der Bundesfinanzminister müsste dann etwa die Hälfte seines gesamten Etats an die Rentenversicherung überweisen. Zu diesem Ergebnis kommt ein noch unveröffentlichtes Gutachten, das der wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium für die Regierung erstellt hat. Um die Renten für jüngere Generationen zu sichern, stellt der Beirat einem höheren Renteneintrittsalters auch ein neuartiges "Degressiv-Modell" zur Diskussion: Wer 50 Prozent mehr Lohn bezieht als ein Kollege, bekäme - zum Beispiel - nur noch 40 Prozent mehr Rente. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
STROM - Strom wird für Verbraucher in Deutschland immer teurer. Nachdem die Bundesrepublik 2019 die Führung bei den höchsten Strompreisen in Europa vom Dänemark übernommen hatte, sind die Kosten im Jahr 2020 nochmals gestiegen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, die die Linksfraktion im Bundestag angefordert hatte. Demnach mussten kleine Haushalte mit einem Stromverbrauch von 1.200 Kilowattstunden im vergangenen Jahr 34,30 Cent je Kilowattstunde zahlen. 2019 waren es noch 33,49 Cent. Auch für größere Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden ist es deutlich teurer geworden. Sie zahlten den Angaben zufolge im Schnitt 30,43 Cent pro Kilowattstunde nach 29,83 Cent im Vorjahr. (Funke Mediengruppe)
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June 07, 2021 01:05 ET (05:05 GMT)
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