DJ Ifo-Institut: Zahl der Kurzarbeiter sank im Mai
Von Andreas Kißler
MÜNCHEN/BERLIN (Dow Jones)--Die Zahl der Kurzarbeiter ist im Mai nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung etwas gesunken, von revidiert 2,5 auf 2,3 Millionen Menschen. Das seien noch 6,8 Prozent der abhängig Beschäftigten, schätzte das Institut auf der Grundlage seiner Konjunkturumfrage und von Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA). Ursprüngliche hatte sich die Ifo-Schätzung für April auf 2,7 Millionen belaufen. Grund für die Korrektur sei eine umfangreiche Revision der Hochrechnung der BA für die Vormonate.
Der Rückgang der Kurzarbeit sei in nahezu allen Branchen zu sehen gewesen. "Sehr hoch, bei 46,1 Prozent oder 489.000 der Beschäftigten, lag die Zahl der Kurzarbeiter weiterhin im Gastgewerbe", sagte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. Im Einzelhandel sank die Zahl der Kurzarbeiter laut den Berechnungen von 235.000 auf 227.000. Das seien noch 9,3 Prozent. "Es gibt aktuell keine Anzeichen dafür, dass sich die Verschärfung der Materialknappheit in Teilen der Industrie und des Baus in einem substantiellen Anstieg der Kurzarbeit niederschlägt", erklärte Link. Auf dem Bau zum Beispiel habe der Anteil der Kurzarbeiter nur von 0,8 Prozent auf 0,9 Prozent zugenommen.
Im Druckgewerbe (18,8 Prozent im Mai nach 17,9 Prozent im April) und in der Automobilindustrie (5,4 Prozent nach 5,3 Prozent) habe es nur geringe Anstiege gegeben. Im Handel insgesamt, mit Großhandel und Autohändlern, sank die Zahl laut den Angaben von 363.000 auf 349.000, das sind 9,3 Prozent der Beschäftigten. In der Industrie fiel die Zahl im Mai von 412.000 auf 371.000 Menschen. Damit seien dort noch 5,3 Prozent der Beschäftigten auf Kurzarbeit.
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June 07, 2021 02:29 ET (06:29 GMT)
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