DJ Auch Mützenich weist Pläne für Rente mit 68 zurück
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich hat wie zuvor schon SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz den jüngsten Vorschlägen für eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und einer Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 68 Jahre eine kategorische Absage erteilt. "Für uns ist ganz klar: Das, was wir auf den Weg gebracht haben, die Anpassung des Renteneintrittsalters, dass wir daran festhalten wollen", sagte Mützenich vor einer Sitzung seiner Fraktion in Berlin. "Eine neue Regelung jetzt mit 68 Jahren, ... die gehen wir nicht mit."
Der Wissenschaftliche Beirat beim Wirtschaftsministerium hatte in einem Gutachten für längeres Arbeiten bis 68 Jahre und eine Begrenzung der Rentenerhöhungen plädiert. Die Wissenschaftler begründen dies unter anderem mit der bevorstehenden Verrentung geburtenstarker Jahrgänge und einem drohenden "Finanzierungsschock". Mützenich sagte, ihn habe es "überrascht, dass offensichtlich immer noch Ewiggestrige dieses Thema auf die Tagesordnung setzen". Neben dem Eintrittsalter seien weitere "Haltelinien" eingezogen worden. "Rentnerinnen und Rentner oder die Generation, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand eintritt, dürfen nicht noch weiter verunsichert werden", mahnte er.
Scholz hatte den Vorschlag bereits am Morgen zurückgewiesen und den Autoren falsche Berechnungen vorgeworfen. "Ich stehe für stabile Renten, ich stehe dafür, dass wir keine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters, des gesetzlichen, diskutieren", hatte der Bundesfinanzminister bei einer Konferenz des SPD-Wirtschaftsforums gesagt.
(Mitarbeit: Andrea Thomas)
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June 08, 2021 08:38 ET (12:38 GMT)
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