BERLIN (dpa-AFX) - Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich für einen Kurs der Marktwirtschaft ausgesprochen und will im Fall eines Wahlsiegs steuerliche Verbesserungen für Unternehmen durchsetzen. Der CDU-Chef sagte am Freitag beim "Tag des deutschen Familienunternehmens" mit Blick auch auf Forderungen der Grünen nach einer Vermögensteuer, es gehe um einen Grundsatzstreit. "Je besser es den Unternehmen geht, desto mehr wird auch der Staat für seine staatlichen Aufgaben haben."
Während der Corona-Krise habe der Staat durch Hilfen Liquidität in Unternehmen gesichert, sagte Laschet. "Es wäre ja geradezu absurd, jetzt nach der Krise diese Liquidität wieder zu entziehen durch Steuererhöhungen."
Die Steuerlast von Unternehmen in Deutschland müsse gedeckelt werden bei höchstens 25 Prozent. Laschet sprach sich außerdem dafür aus, die steuerliche Verlustverrechnung deutlich zu verbessern sowie Abschreibungen zu erleichtern.
Der Staat sollte nicht alles regulieren, sagte Laschet. Man müsse nach der Pandemie zurück zu den Grundgedanken der Marktwirtschaft. Er warnte vor einer ideologiegetriebenen Bevormundungspolitik. Deutschland brauche ein "Modernisierungsjahrzehnt", bekräftigte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident. Er nannte zum Beispiel mehr Tempo bei der Digitalisierung etwa in der öffentlichen Verwaltung. Laschet sprach sich für ein eigenes Digitalministerium aus. Außerdem müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren schneller werden.
"Es darf kein Weiter so geben", sagte Laschet. Angesprochen auf Unterschiede zwischen ihm und Kanzlerin Angela Merkel (CDU), sagte er: "Das waren 16 gute Jahre. Aber das, was vor uns liegt, sind Dinge, die geblieben sind." Wirtschaftsverbände fordern seit langem, Steuern und Abgaben zu senken und Bürokratie abzubauen./hoe/DP/mis