DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Inflationsdruck in Großbritannien nimmt stärker als erwartet zu
Der Inflationsdruck in Großbritannien hat im Mai deutlicher als erwartet zugenommen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde ONS stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lagen um 2,1 (April: 1,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Teuerung erreichte damit erstmals seit nahezu zwei Jahren die von der Bank of England angesteuerte Rate von 2 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,4 Prozent und eine Jahresteuerung von 1,9 Prozent prognostiziert.
API-Daten zeigen deutlichen Rückgang der US-Rohöllagerbestände
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 8,5 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 2,1 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich dagegen um 2,9 Millionen Barrel nach plus 2,4 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 2,9 Millionen und bei Benzin einen Rückgang von 0,8 Millionen Barrel.
CDU-Wirtschaftsflügel will Bremse für Sozialausgaben
Der Wirtschaftsflügel der CDU will bei einem Wahlsieg bei der Bundestagswahl eine Bremse für Sozialausgaben einführen. "Wir brauchen dringend eine Sozialstaatsbremse", sagte der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionschef und Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT, Carsten Linnemann, der Bild-Zeitung. "Wir brauchen dringend eine Sozialstaatsbremse. Die Ausgaben des Staates für Soziales dürfen künftig 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht übersteigen."
Schulze rechnet nicht mehr mit Einigung bei CO2-Preis-Verteilung
Die geplante Kostenverteilung des CO2-Preises zu gleichen Anteilen auf Mieter und Vermieter wird bis zur Bundestagswahl im September wohl nicht mehr beschlossen werden. Auch am Mittwoch werde sich das Bundeskabinett nicht mit der noch offenen Formulierungshilfe befassen - zum Ärger von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, so die Funke-Mediengruppe. "Wir haben eine feste Verabredung mit dem Kanzleramt und allen Unions-Ministerien, den CO2-Preis fair zwischen Mietern und Vermietern aufzuteilen. Ich frage mich, was feste Vereinbarungen und all die Bekenntnisse der Union zum sozial gerechten Klimaschutz noch wert sind, wenn Immobilien-Lobbyisten in der CDU/CSU-Fraktion solche Fortschritte einfach so verhindern können", sagte sie.
Trump kündigt Besuch an Grenze zu Mexiko an
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat einen Besuch an der Grenze zu Mexiko angekündigt. Er werde die "stark geschwächte" Südgrenze der USA am 30. Juni zusammen mit dem texanischen Gouverneur Greg Abbott besuchen, erklärte Trump am Dienstag. Der Republikaner Abbott hatte zuvor angekündigt, die unter Trump begonnenen und von dessen Nachfolger Joe Biden gestoppten Bauarbeiten an der Grenzmauer zu Mexiko fortzusetzen.
Israel fliegt Luftangriffe auf Ziele in Gazastreifen
Israel hat in der Nacht zum Mittwoch wieder Luftangriffe im Gazastreifen geflogen. Die israelische Armee reagierte damit nach eigenen Angaben auf Attacken mit Brandballons aus dem Palästinensergebiet. Begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot waren am Dienstag mehr als tausend ultrarechte Israelis beim sogenannten Flaggenmarsch durch Jerusalem gezogen. Bei Protesten gegen den Marsch ließen militante Palästinenser an Ballons befestigte Brandsätze nach Israel fliegen.
Friedensgespräche zwischen afghanischer Regierung und Taliban wieder aufgenommen
Die Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den radikalislamischen Taliban sind nach mehrwöchiger Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Kontaktgruppen beider Verhandlungsdelegationen trafen sich am Dienstag in Doha, wie die Regierungsdelegation mitteilte. Auch ein Taliban-Sprecher gab die Fortsetzung der Gespräche bekannt.
Regierende FLN gewinnt Parlamentswahl in Algerien
In Algerien ist nach offiziellen Angaben die regierende Nationale Befreiungsfront (FLN) als Sieger aus der Parlamentswahl hervorgegangen. Wie die Wahlkommission am Dienstag mitteilte, kommt die FLN im neuen Parlament auf 105 der 407 Sitze. Allerdings muss die Regierungspartei herbe Verluste einstecken. Sie büßte mehr als 50 Parlamentssitze ein.
EU-Kommission legt Maßnahmenkatalog für Kampf gegen künftige Pandemien vor
Die EU-Kommission hat einen Maßnahmenkatalog für den Kampf gegen mögliche künftige Pandemien vorgelegt. Demnach sollen unter anderem die Kapazitäten für die Produktion von Impfstoffen deutlich erweitert und das Ausrufen eines EU-weiten epidemischen Notstands möglich sein, wie die Kommission mitteilte.
Nordkoreas Machthaber räumt schlechte Versorgung mit Lebensmitteln ein
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die schlechte Versorgung mit Lebensmitteln in seinem Land eingeräumt. Die Ernährungslage sei "angespannt", sagte Kim laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch bei einer Plenarsitzung des Zentralkomitees der regierenden Arbeiterpartei. Trotz einer Zunahme der Industrieproduktion um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr habe die nordkoreanische Wirtschaft eine "Reihe von Abweichungen von der Norm" verzeichnet.
+++ Konjunkturdaten +++
GROßBRITANNIEN
Erzeugerpreise (Output) Mai +0,5% gg Vm; +4,6% gg Vj
Erzeugerpreise (Output) Mai PROG: +0,4% gg Vm; +4,5% gg Vj
Erzeugerpreise (Input) Mai +1,1% gg Vm; +10,7% gg Vj
Erzeugerpreise (Input) Mai PROG: +1,0% gg Vm; +10,5% gg Vj
JAPAN
Exporte Mai +49,6% (PROGNOSE: +51,4%) gegenüber Vorjahr
Importe Mai +27,9% gegenüber Vorjahr
Handelsbilanz Mai Überschuss 187,1 Mrd JPY (PROGNOSE: Überschuss 91,2 Mrd JPY)
Exporte nach China Mai +23,6% gg Vorjahr
Exporte nach Asien Mai +32,5% gg Vorjahr
Exporte in die USA Mai +87,9% gg Vorjahr
Exporte nach Europa Mai +69,6% gg Vorjahr
Maschinenbauaufträge Kern Apr +0,6% (PROG: +2,7%) gg Vm
Maschinenbauaufträge Kern Apr +6,5% gg Vj
DJG/DJN/AFP/hab
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June 16, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)
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