DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Notenbank signalisiert Zinswende zu früherem Zeitpunkt
Die US-Währungshüter haben in neuen Projektionen signalisiert, dass die Zinssätze bis Ende 2023 steigen werden, früher als sie es im März erwartet hatten, da sich die Wirtschaft schnell von den Auswirkungen der Pandemie erholt und die Inflation steigt. Auslöser für den Kurswechsel ist eine viel stärkere wirtschaftliche Erholung und eine höhere Inflation, als die Fed noch vor wenigen Monaten erwartet hatte. "Fortschritte bei den Impfungen haben die Pandemie in den USA eingedämmt", erklärte die Fed in ihrem Statement. Der Beschluss, den Leitzins bei 0,00 bis 0,25 Prozent zu belassen, fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer hatten diese Entscheidung erwartet.
US-Notenbank erhöht Zinssatz für Überschussreserven
Die Federal Reserve hat den Zins für Überschussreserven (IOER) von Banken um 5 Basispunkte auf 0,15 Prozent erhöht. Zudem stieg der Reverse-Repo-Satz um ebenfalls 5 Punkte auf 0,05 Prozent. Die Zentralbank hat schon früher technische Anpassungen am IOER vorgenommen, um den Leitzins in der Mitte des Zielbereichs zu halten.
Fed verlängert Abkommen zur Dollar-Liquidität
Die Federal Reserve hat ihre Abkommen für die Dollar-Liquidität mit neun Zentralbanken bis zum 31. Dezember 2021 verlängert. Das bisherige Abkommen lief bis zum 30. September 2021. Diese Linien ermöglichen die Bereitstellung von Dollar-Liquidität in Höhe von jeweils bis zu 60 Milliarden US-Dollar für die Reserve Bank of Australia, die Banco Central do Brasil, die Bank of Korea, die Banco de Mexico, die Monetary Authority of Singapore und die Sveriges Riksbank.
Brasiliens Zentralbank erhöht Zinsen zum dritten Mal in Folge
Die brasilianische Zentralbank hat den Leitzins zum dritten Mal in Serie erhöht. Zugleich erklärten die Währungshüter, dass weitere Zinserhöhungen wahrscheinlich sind. Viele Ökonomen sagen, dass solche Maßnahmen notwendig sind, um sicherzustellen, dass die Inflation nicht außer Kontrolle gerät, wie es in der Vergangenheit oft der Fall war. Der Selic-Leitzins wurde um 75 Basispunkte auf 4,25 Prozent erhöht, ausgehend von einem historischen Tiefstand von 2,00 Prozent, der vergangenes Jahr erreicht wurde, um die Wirtschaft während der Pandemie zu stützen.
Auftragsbestand der deutschen Industrie im April auf Rekordwert
Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im April den elften Monat in Folge gestiegen und hat seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015 erreicht. Der Grund dafür ist, dass die Auftragseingänge sich stärker entwickelten als die Umsätze. Verglichen mit dem Vormonat nahm der Auftragsbestand um 2,9 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Ifo: Unternehmen riefen weniger Corona-Hilfen ab als bereitgestellt
Nach gut einem Jahr Coronavirus-Pandemie haben deutsche Unternehmen weniger Corona-Hilfen erhalten, als die Politik bereitgestellt hatte. Das geht aus einem Bericht der Dresdener Niederlassung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung hervor. "Nur ein Bruchteil der veranschlagten Hilfsmittel wurde an die von der Corona-Pandemie betroffenen Unternehmen ausgezahlt", sagte Selina Schulze Spüntrup, Wissenschaftlerin in der Dresdner Niederlassung des Ifo-Instituts.
Grünes Licht für massive EU-Hilfen für Spanien und Portugal
Portugal und Spanien haben als erste EU-Länder grünes Licht für ihre Corona-Wiederaufbaupläne erhalten. Das gab Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei Besuchen in den Hauptstädten der beiden Länder bekannt. Spanien soll demnach 140 Milliarden Euro an Zuschüssen und Krediten für Investitionen in Bereichen wie Klimaschutz und Digitalisierung erhalten. Bei Portugal sind es 16,6 Milliarden Euro. Von der Leyen sagte, die Corona-Hilfen der EU und die entsprechenden Ausgabenpläne der Mitgliedstaten trügen zu einer "besseren Zukunft" für die Bürger bei.
Biden warnt Putin vor Einmischung in Wahlen und vor Cyberangriffen
US-Präsident Joe Biden hat den russischen Staatschef Wladimir Putin beim Gipfeltreffen in Genf nach seinen eigenen Worten vor einer Einmischung Russlands in US-Wahlen und vor neuen Cyberangriffen gewarnt. Die USA würden eine Verletzung ihrer "demokratischen Souveränität" und eine "Destabilisierung" ihrer Wahlen "nicht tolerieren", sagte Biden nach seinem Treffen mit Putin.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz Mai Handelsbilanz Überschuss 4,264 Mrd CHF
Schweiz Mai Exporte 20,807 Mrd CHF
Schweiz Mai Importe 16,543 Mrd CHF
Neuseeland/BIP 1Q sb +1,6% (PROG: +0,5%) gg Vorquartal
Neuseeland/BIP 1Q +2,4% (PROG: +0,9%) gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
June 17, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.