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DIW hebt deutsche Wachstumsprognose leicht an

DJ DIW hebt deutsche Wachstumsprognose leicht an

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet mit 3,2 Prozent für dieses und 4,3 Prozent für nächstes Jahr ein etwas höheres Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) als noch im Frühjahr. "Nach langen coronabedingten Lockdowns erwacht die deutsche Wirtschaft nach und nach aus ihrem Winterschlaf", erklärte das Institut in Berlin. Mitte März hatte das DIW ein Wachstum von 3,0 Prozent für 2021 und 3,8 Prozent für 2022 vorhergesagt.

Da immer mehr Menschen geimpft seien und die Infektionszahlen fielen, könnten viele Branchen wieder auf einen normaleren Geschäftsbetrieb hoffen, allen voran die gebeutelten Dienstleister etwa in der Kultur- und Veranstaltungsbranche und die Reiseveranstalter, erklärte das Institut in seiner neuen Prognose. Die Industrie, die besser durch die vergangenen Monate gekommen sei als während des ersten Lockdowns im Vorjahr, werde hingegen durch die sich zuspitzende Knappheit von Rohstoffen und anderen Vorleistungsgütern gebremst.

Die Erhöhung der Prognose sollte laut DIW "aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Weg bis zur Bewältigung der Pandemiefolgen weit ist und immer wieder mit Rückschlägen gerechnet werden muss". Bis zum Jahresende dürften seit Beginn der Corona-Krise in Deutschland rund 230 Milliarden Euro an Wertschöpfung verloren gegangen sein. Beziehe man mit ein, dass die Wirtschaftsleistung ohne die Pandemie in diesem Zeitraum wahrscheinlich um etwa 2,5 Prozent gewachsen wäre, summiere sich der Gesamtschaden sogar auf etwa 350 Milliarden Euro - rund 10 Prozent des BIP.

Die wirtschaftliche Entwicklung bleibe vorerst durch die Corona-Pandemie bestimmt. Zum einen müsse davon ausgegangen werden, dass die Infektionszahlen im Zuge der Lockerungen und möglicher neuer Virusmutationen zumindest regional und vorübergehend wieder steigen. Neuerliche Einschränkungen, um das Pandemiegeschehen unter Kontrolle zu halten, seien dann zu erwarten. Hinzu komme, dass zunehmend Pandemiefolgen eine Rolle spielten, die nicht unmittelbar auf das Infektionsgeschehen zurückzuführen seien. Zum einen sei die Produktion wichtiger Rohstoffe heruntergefahren worden, zum anderen habe sich die Nachfrage teils drastisch verschoben.

Arbeitslosigkeit geht zurück 

Nachdem die Insolvenzmeldepflicht nicht länger ausgesetzt ist, erwartet das DIW nun mehr Insolvenzen von Unternehmen. "In den nächsten Monaten werden viele Unternehmen wohl doch noch den Weg zum Amtsgericht antreten müssen", erklärte das Institut. Dies könnte den Arbeitsmarkt noch merklich belasten. Bis dato sei er aber gut durch die Krise gekommen. Die Zahl der Arbeitslosen soll laut der Prognose auf 2,666 Millionen in diesem und 2,327 Millionen im kommenden Jahr sinken, was Arbeitslosenquoten von 5,8 und 5,1 Prozent entspricht.

Das helfe dem privaten Konsum, der auch durch die im Prognosezeitraum insgesamt moderate Inflation gestützt werde. Sie werde mit 2,7 Prozent 2021 zwar vorübergehend höher ausfallen, schon 2022 aber auf 1,8 Prozent sinken, sodass es "keinen Grund zur Sorge vor gesamtwirtschaftlichen Gefahren durch stark steigende Preise gibt". Für die privaten Konsumausgaben veranschlagt das DIW ein Plus von 0,8 Prozent dieses und 8,3 Prozent kommendes Jahr und für die Ausrüstungsinvestitionen Steigerungen um 9,9 Prozent und 4,7 Prozent. Die Exporte nehmen demnach dieses Jahr um 10,1 Prozent zu und nächstes um 6,6 Prozent, die Importe wachsen um 10,6 Prozent und 10,0 Prozent.

"All das steht aber auf wackligen Beinen, solange die Corona-Pandemie nicht nachhaltig eingedämmt ist", warnte das DIW. In dieser Situation schon bald zu ausgeglichenen öffentlichen Haushalten zurückzukehren, wäre "verfrüht" - trotz eines gesamtstaatlichen Defizits von knapp 161 Milliarden Euro allein in diesem Jahr. Denn neben den Pandemiefolgen seien auch strukturelle Veränderungen wie die demografische Wende und der Umbau zu einer klimaschonenderen Wirtschaft zu bewältigen.

"Die deutsche Wirtschaft wird voraussichtlich einen guten Sommer erleben, aber sie ist noch nicht über den Berg", erklärte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Rückschläge seien jederzeit möglich, vor allem ab dem Herbst. Die Politik müsse sich jetzt vorbereiten, um vergangene Fehler wie eine unklare Kommunikation und eine teils nicht transparente Vorgehensweise dann nicht zu wiederholen. "Der bevorstehende Wahlkampf und so manche Forderungen und Ansichten sollten nicht in die Irre führen", mahnte er. Es wäre beispielsweise nicht angemessen, jetzt auf einer schnellen Rückkehr zur schwarzen Null zu beharren - und es sei "unredlich, vor der angeblich großen Inflation zu warnen".

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/apo

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June 17, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)

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