BERLIN (dpa-AFX) - Kanzleramtschef Helge Braun hat sich empört über die Betrugsfälle bei Corona-Hilfen geäußert. "Mich macht das fassungslos und traurig", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). "Das begann ja schon am Anfang der Pandemie mit den extrem unbürokratischen und schnell geleisteten Soforthilfen für die Wirtschaft und in Not geratene Firmen. Schon da haben wir sehr schnell erlebt, dass mancherorts bis zu 20 Prozent der Summen zu Unrecht ausgezahlt wurden."
Die Konsequenz sei: "Deutschland muss wieder bürokratisch werden. Wir brauchen klare Nachweise, eine ordentliche Bemessungsgrundlage und ein vernünftiges Verwaltungsverfahren, und wir müssen jeden Einzelfall prüfen", sagte Braun. Das mache es allerdings jenen schwer, die die schnelle Hilfe bräuchten. Und es werde für den Staat wieder aufwendig. "Aber das ist die Lehre aus dieser Pandemie: Es gibt wohl bei uns leider keinen gesellschaftlichen Konsens, dass man eine solche Notlage nicht ausnutzt. Es gibt immer wieder Leute, die es tun", sagte Braun. Der richtige Weg sei dann, schnell zu helfen - aber mit einer zügig nachgezogenen Kontrolle./sl/DP/zb