DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Brenntag SE wird für das Geschäftsjahr 2021 zuversichtlicher und hebt ihre Prognose an. Der Chemiehändler erwartet für 2021 nunmehr ein operatives EBITDA in einer Bandbreite von 1,16 bis 1,26 (zuvor 1,08 bis 1,18) Milliarden Euro. Die neue Prognose berücksichtigt organisches Wachstum, die erwarteten Effizienzsteigerungen aus der Umsetzung des Transformationsprogramms "Project Brenntag" und den Ergebnisbeitrag bereits abgeschlossener Akquisitionen. Sie basiert auf der Annahme stabiler Wechselkurse auf dem aktuellen Niveau. Darüber hinaus sieht die Prognose keine Sondereffekte vor. Voraussetzung für die Erreichung der angepassten Prognose ist, dass der weitere Einfluss der Covid-19-Pandemie sowohl auf die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch auf den Brenntag-Konzern nicht wesentlich vom derzeit bekannten Umfang abweicht. Die Ergebnisse für das zweite Quartal will das Unternehmen am 10. August vorlegen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
10:00 DE/Deutsche Euroshop AG, Online-HV
10:00 DE/Freenet AG, Online-HV
INDEXÄNDERUNGEN
Folgende Index-Änderungen werden nach Handelsschluss wirksam:
MDAX + NEUAUFNAHME - Auto1 + HERAUSNAHME - Siltronic SDAX + NEUAUFNAHME - Grenke - Nagarro - Siltronic - Vantage Towers + HERAUSNAHME - Auto1 - Corestate Capital - Koenig & Bauer - Leoni STOXX-600 + NEUAUFNAHME - Allfunds (Niederlande) - Auto1 (Deutschland) - Christian Dior (Frankreich) - Deliveroo (Großbritannien) - Dr. Martens (Großbritannien) - Fluidra (Spanien) - Greggs (Großbritannien) - Millicom International Cellular (Schweden) - Reply (Italien) - S4 Capital (Ord. Shares) (Großbritannien) + HERAUSNAHME - Banque Cantonale Vaudoise (Schweiz) - Beazley (Großbritannien) - CNP Assurances (Frankreich) - Grainger (Großbritannien) - Iliad (Frankreich) - SBM Offshore (Niederlande) - Shop Apotheke (Deutschland) - Softwareone Holding (Schweiz) - Trainline (Großbritannien) - Viscofan (Spanien) FTSE-100 + NEUAUFNAHME - ITV + HERAUSNAHME - Renishaw
DIVIDENDENABSCHLAG
Varta: 2,48 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Erzeugerpreise Mai PROGNOSE: +0,7% gg Vm/+6,4% gg Vj zuvor: +0,8% gg Vm/+5,2% gg Vj
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.697,00 -0,20% Dow Jones-Indikation 33.824,00 +0,04% S&P-500-Indikation 4.225,50 0 Nasdaq-100-Indikation 14.196,00 +0,08% Nikkei-225 29.016,07 -0,01% Schanghai-Composite 3.510,69 -0,42% +/- Ticks Bund -Future 172,51% -1 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.727,67 0,11 DAX-Future 15.741,00 0,16 XDAX 15.737,25 0,14 MDAX 34.222,69 -0,03 TecDAX 3.507,96 0,26 EuroStoxx50 4.158,14 0,15 Stoxx50 3.580,06 0,11 Dow-Jones 33.823,45 -0,62 S&P-500-Index 4.221,86 -0,04 Nasdaq-Comp. 14.161,35 0,87 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 172,52% +47
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Börsen werden zum Wochenschluss zunächst kaum verändert erwartet. Für Bewegung könnte im Tagesverlauf der große Verfalltermin an der Eurex sorgen, per Juni besteht dort historisch betrachtet ein hohes Open Interest. Spannend könnte es am Mittag werden, wenn die Optionen auf den DAX und den Euro-Stoxx-50 wie die Futures darauf verfallen. Doch die Basispreise mit einem großen Interesse sind vom aktuellen DAX-Niveau zu weit entfernt, als dass sie im Vorfeld angesteuert werden könnten. Allenfalls die Marke von 15.650 Punkten im DAX ist interessant, hier sind knapp 9.000 Kontrakte auf der Put-Seite offen. Die Nachrichtenlage ist ansonsten recht dünn. Die Vorgaben aus Asien drängen keine klare Richtung auf. Nach dem Minus am Vortag hat sich der Goldpreis bei 1.780 Dollar gefangen, der Bund-Future handelt zunächst in Nähe des Vortagesschluss.
Rückblick: Gut behauptet - Größere Schwankungen der Kurse infolge der Zinsentscheidung der Fed vom Vortag blieben aus. Die US-Notenbank lieferte zwar kein unmittelbares Signal für eine Reduzierung der Wertpapierkäufe, hatte Anleger aber auf eine straffere Gangart in Zukunft vorbereitet. Damit schien sie aus Marktsicht die richtige Balance gefunden zu haben. Unter den Sektoren legten Bankaktien im Schnitt um 0,4 Prozent zu, gestützt von steigenden Anleiherenditen. Versorger, für die hohe Zinsen wegen des großen Investitionsbedarfs ungünstig sind, gaben dagegen 0,9 Prozent nach. Rohstoffaktien büßten weitere 2,5 Prozent ein. Im Handel wurde neben der Fed weiter auf China verwiesen. Dort gibt es offenbar Pläne, Reserven an Industriemetallen freizugeben, um so der Rally der Rohstoffpreise Herr zu werden. Anglo American verloren 3,4 Prozent und Rio Tinto 2,3 Prozent. Gut im Markt lagen britische Aktien von Fluglinien. Im Handel wurde auf Medienberichte verwiesen: Die britische Regierung soll erwägen, dass vollständig geimpfte Briten nach der Rückkehr aus einem Land, das nicht auf der grünen Liste steht, keine Quarantäne mehr befürchten müssen. Easyjet stiegen um 2,4 Prozent, Ryanair um 3,0 Prozent - für Tui ging es 2,4 Prozent nach oben.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Curevac brachen um 44 Prozent ein, nachdem der Covid-19-Impfstoff der Tübinger Pharmafirma in einer Studie nur eine "vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung" gezeigt hatte. Damit habe das Vakzin nicht die "vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien" erfüllt, erklärte Curevac. Die Aktie von Wacker Chemie schloss 5,4 Prozent im Minus. Das Unternehmen stellt einen Produktionspartner von Curevac. Bayer (plus 0,4%) wird ihre Unterstützung für Curevac auch nach dem schwachen Zwischenergebnis zur Wirksamkeit des Impfstoffs fortsetzen. Auf der Verliererseite standen erneut die Stahlwerte: Thyssenkrupp verloren 3,1 Prozent, für Salzgitter ging es um 3,7 Prozent nach unten. Die Aktie von Südzucker schloss nach enttäuschenden Ertragszahlen 3,4 Prozent im Minus.
XETRA-NACHBÖRSE
Die Brenntag-Aktie stand am Donnerstagabend im Fokus. Das Unternehmen wird für das Geschäftsjahr 2021 zuversichtlicher und hob die Prognose an. Die Aktie wurde bei Lang & Schwarz 3,5 Prozent höher gestellt.
USA / WALL STREET
Uneinheitlich - Passend zum Aktienmarkt zeigten auch die US-Daten kein einheitliches Bild. Insgesamt dämpfte die Aussicht auf näherrückende Zinserhöhungen in den USA erneut die Kauflaune. Eine Ausnahme bildeten die Technologiewerte, die deutliche Gewinne verzeichneten - gestützt von deutlich gesunkenen Marktzinsen. Verlierer stellten Finanzwerte und Konjunkturzykliker. Nachdem am Vortag die Finanzwerte noch von den gestiegenen Renditen am Anleihemarkt profitiert hatten, gaben sie nun mit fallenden Marktzinsen wieder nach. Der Finanzsektor fiel im S&P-500 um 2,9 Prozent, der Bankensektor rutschte sogar um 4,3 Prozent ab. Der Energiesektor verlor mit nachgebenden Ölpreisen 3,5 Prozent. Bei den Konjunkturzyklikern verloren Caterpillar 3,5 Prozent. Curevac brachen um 39 Prozent ein. Der Covid-19-Impfstoff des deutschen Biopharmaziekonzerns hatte in einer Studie mit einer Wirksamkeit von nur 47 Prozent enttäuscht.
Die Renditen am US-Anleihemarkt büßten ihre deutlichen Vortagesgewinne wieder ein. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 5,6 Basispunkte auf 1,52 Prozent nach unten. Damit lag sie nur noch knapp über dem Niveau vor Bekanntgabe der Fed-Beschlüsse.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1916 +0,08% 1,1907 1,1922 -2,4% EUR/JPY 131,35 +0,05% 131,29 131,55 +4,2% EUR/CHF 1,0931 +0,06% 1,0925 1,0928 +1,1% EUR/GBP 0,8561 +0,09% 0,8553 0,8557 -4,1% USD/JPY 110,22 -0,04% 110,26 110,35 +6,7% GBP/USD 1,3919 -0,02% 1,3921 1,3932 +1,9% USD/CNH 6,4528 -0,07% 6,4574 6,4567 -0,8% Bitcoin BTC/USD 37.921,26 0,499 37.733,01 38.843,51 +30,5%
Der Dollar baute seine kräftigen Vortagesgewinne weiter aus - der Dollar-Index erhöhte sich um weitere 0,9 Prozent und markierte den höchsten Stand seit zwei Monaten. Weiterhin stützte die Aussicht auf eine frühere Zinswende. Die Commerzbank rechnet allerdings für Herbst und Winter wieder mit einer nachlassenden Inflationsdynamik - und zwar deutlicher, als der Fed lieb sein dürfte. Dann könne es mit der Dollar-Euphorie auch wieder schnell vorbei sein.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 18, 2021 01:40 ET (05:40 GMT)
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