DJ Bundesnotbremse lässt deutschen Gastgewerbeumsatz im April sinken
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Umsatz im Gastgewerbe Deutschlands ist zu Beginn des zweiten Quartals deutlich zurückgegangen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank er gegenüber dem Vormonat um 6,3 Prozent und lag um 24,2 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats. Das Niveau von Februars 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, wurde um 68,9 Prozent verfehlt.
Damit setzt sich die Reihe schwacher Konjunkturdaten für das zweite Quartal fort. Auch Einzelhandelsumsätze (minus 6,5 Prozent) und Produktion (minus 1,0 Prozent) waren im April gesunken. Für die Exporte wurde hingegen ein Anstieg von 0,3 Prozent gemeldet. Die Unternehmensumfragen für Mai zeigten das Bild einer Wirtschaft, dessen Dienstleistungssektor wieder zu wachsen beginnt, während der Boom in der Industrie von Materialknappheit gedämpft wird.
Im Bereich der Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen setzte sich die positive Entwicklung des Vormonats im April nicht fort: Der reale Umsatz sank um 10,8 Prozent - "Ursächlich für den Rückgang dürften die 'Bundesnotbremse' und das Beherbergungsverbot zu touristischen Zwecken, auch über Ostern, sein", merkten die Statistiker an. Gegenüber April 2020, als der Umsatz drastisch eingebrochen war, stieg der reale Umsatz allerdings um 32,8 Prozent.
Auch die Gastronomie wurde im April durch die weitreichenden Corona-Schutzmaßnahmen ausgebremst: Der reale Umsatz fiel im Vormonatsvergleich um 5,5 und lag um 22 Prozent über Vorjahresniveau. Innerhalb der Gastronomie stieg der Umsatz der Caterer um 2,6 Prozent auf Monats- und um 17,1 Prozent auf Jahressicht.
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June 18, 2021 02:39 ET (06:39 GMT)
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