DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUSBILDUNGSMARKT - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht den deutschen Ausbildungsmarkt nach Monaten der Pandemie vor einer äußerst kritischen Phase. "Die Zahl der Ausbildungsplätze wie der Bewerber ist bereits im vergangenen Jahr zurückgegangen. Die Bewährungsprobe kommt in diesem Sommer", sagte Heil. "Wir kämpfen derzeit gegen die Uhr, da am 1. September das Ausbildungsjahr beginnt. Klar ist: Wir dürfen keinen Corona-Jahrgang in der Ausbildung zulassen". Viele Unternehmen zögerten derzeit, weil sie glaubten, sich Auszubildende aufgrund der wirtschaftlichen Schädigung nicht leisten zu können. Heil rief Betriebe auf, die staatlichen Unterstützungsangebote wie die Ausbildungsprämie stärker zu nutzen. (Funke Mediengruppe)
MÜTTERRENTE - Die Forderung der CSU nach Aufstockung der Mütterrente um einen weiteren halben Rentenpunkt würde jährlich 4,1 Milliarden Euro kosten. Dies erklärte die Rentenversicherung auf Anfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Die CSU möchte die Mütterrente für Eltern um den Gegenwert eines halben Rentenpunktes erhöhen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden. Bislang werden ihre Erziehungsleistungen in der Rente immer noch niedriger bewertet, als die von Eltern, deren Kinder ab 1992 geboren wurden. Nachdem sich die CSU nicht damit durchsetzen konnte, die Forderung in das gemeinsame Wahlprogramm aufzunehmen, will sie diese in mögliche nächste Koalitionsverhandlungen einbringen. (RND)
SCHULE - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Debatte über den Schulstart nach den Sommerferien entschärfen. "Es ist unser Ziel, dass Schule nach den Ferien so normal wie möglich wieder starten kann. Das sind wir den Kindern und Jugendlichen schuldig", sagte er. "Dafür müssen wir vorsichtig bleiben: Testen, auch in der Schule, um sicher durch den Pandemie-Alltag zu kommen. Reiseregeln einhalten, damit das Virus nicht zurückkehrt. Und impfen, um uns und andere zu schützen." Erwachsene sollten sich unbedingt zwei Mal impfen lassen, auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren könnten sich nach individueller Entscheidung impfen lassen. (Süddeutschen Zeitung)
SCHULE - Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erntet Kritik für seinen Vorstoß, wonach auch im Herbst und Winter voraussichtlich Maßnahmen wie Wechselunterricht notwendig sein dürften. Angesichts der sehr unsicheren Prognosen sei es nicht sehr verantwortungsvoll, wenn Spahn bereits jetzt Unsicherheit bei den Familien und Schülern erzeuge, sagte Oliver Kaczmarek aus der SPD-Fraktion. Es sei richtig, weiterhin vorsichtig mit der Pandemie umzugehen. Regelunterricht müsse jedoch so lange wie möglich aufrechterhalten werden. "Der Gesundheitsminister ist aufgefordert, dafür die notwendigen Bedingungen zu schaffen, statt verfrüht über Wechselunterricht zu spekulieren." Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte: "Spahns Ankündigung zeugt von ziemlicher Ignoranz gegenüber der Situation der Kinder." Natürlich gebiete das Pandemiegeschehen weiter große Vorsicht. "Deshalb ist es aber der Job der Bundesregierung, das Land auf diese Entwicklungen vorzubereiten."(WELT)
CORONA-PANDEMIE - Die Bundesärztekammer warnt dringend vor Urlaubsreisen in Gebiete, in denen die hochansteckende Delta-Variante grassiert: "Auf Reisen in Regionen, die von der Delta-Variante besonders betroffen sind, sollte verzichtet werden", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt. Wenn Vorsicht und Verantwortung gewahrt seien, spreche nichts gegen Urlaubsreisen. Für viele Menschen sei der Urlaub nach den Belastungen der letzten Monate wichtig für das seelische Gleichgewicht. "Notwendig ist aber die Einhaltung der Hygieneregeln auch im Urlaubsort", mahnte Reinhardt. (Funke Mediengruppe)
CORONA-PANDEMIE - Angesichts der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen in Südamerika fordert SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach gemeinsame Hilfen der Weltgemeinschaft: "Die Industrieländer müssen Südamerika kostenlos Impfstoffe liefern", sagte er. "Die Lage in Südamerika ist bestürzend: Nur wenige Menschen sind geimpft, da die Länder fast keine Impfstoffe haben". Kostenlose Impfstoffe für Südamerika seien die beste Investition in die deutsche Wirtschaft und würden die Wirtschaftskraft Südamerikas stärken. "Durch den Anstieg der Wirtschaftskraft lassen sich die Ausgaben für die Impfstoffe um das bis zu 200-fache wieder reinholen", so Lauterbach. (RND)
GRÜNE - Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, hat das Wahlprogramm von CDU und CSU scharf kritisiert. "Statt eines Aufbruchs legt Armin Laschet ein müdes Weiter-So vor", sagte er. "Das Programm der Union ist zukunftsvergessen, unsozial und unsolide." Beim Klimaschutz wolle sich Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet durchmogeln und setze so das Stückwerk aus 16 Regierungsjahren fort, beklagte Hofreiter. Wirksame Maßnahmen für einen stärken Ausbau der Erneuerbaren, die Mobilitätswende oder einen schnelleren Kohleausstieg fehlten völlig. Und statt die dringend notwendige Investitionsoffensive für die Modernisierung des Landes zu finanzieren, wolle die Union die Steuer für einige Wohlhabende senken. (RND)
SPD - SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat der Union nach der Vorstellung ihres Wahlprogramms Planlosigkeit und soziale Ungerechtigkeit vorgeworfen. "Das CDU-Programm ist die Bestätigung dafür, dass CDU und CSU ausgezehrt und verbraucht sind", sagte der SPD-Vorsitzende. "Das Programm ist die in Buchstaben gegossene Planlosigkeit in Sachen Zukunftssicherung", kritisierte Walter-Borjans. "Kein Konzept für stabile Renten, Kinderförderung, die mit steigendem Einkommen steigt, Eigenheime für wenige vor bezahlbaren Mieten für viele", fügte er hinzu. (Augsburger Allgemeinen)
WAHLPROGRAMM UNION - Ifo-Präsident Clemens Fuest hat nach der Vorstellung des Wahlprogramms von CDU und CSU die Absage der Union an zusätzliche Steuerentlastungen und eine höhere Neuverschuldung kritisiert. "Steuersenkungen würden die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise fördern und sich insofern teilweise selbst finanzieren, aber zumindest kurzfristig nicht vollständig", sagte der Chef des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts. "Das Gleiche gilt für eine Erhöhung öffentlicher Investitionen, deshalb muss man sie entweder mit höherer Verschuldung oder mit Ausgabensenkungen kombinieren", erklärte Fuest. (Augsburger Allgemeinen)
WAHLPROGRAMM FDP - Die FDP hat zum Tag der deutschen Industrie ein neues Klimakonzept dazu erarbeitet, wie die Erderwärmung mit marktwirtschaftlichen Instrumenten und technischem Fortschritt gebremst werden soll. Es sieht unter anderem die Einbeziehung aller Wirtschaftsbereiche in den Emissionshandel mit CO2-Verschmutzungsrechten und die Einführung des Innovationsprinzips vor. (Augsburger Allgemeine)
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June 22, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)
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