DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BANKGESCHÄFTE - Die Bundesregierung will Bankgeschäfte vereinfachen und will dabei vor allem auf den digitalen Personalausweis setzen. Digitalstaatssekretärin Dorothee Bär (CSU) arbeitet nach einem Bericht von Business Insider seit November 2020 mit deutschen Geldinstituten zusammen, um mithilfe des digitalen Personalausweises (e-ID) Bankgeschäfte einfacher machen. Mit dabei sind der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, die Commerzbank, die Deutsche Bank, die Deutsche Post sowie die Sparkassen. (Business Insider)
STROMPREIS - Der Strompreis im Großhandel ist auf Rekordjagd. Am Terminmarkt der Energiebörse EEX kostet eine Megawattstunde (MWh) Strom, die im kommenden Jahr geliefert werden soll, derzeit knapp 70 Euro. So hoch war der Großhandelspreis, der Grundlage für viele Verträge der Industriekunden ist, nach einem Bericht des Handelsblatts seit zwölf Jahren nicht mehr. Im März 2020, zu Beginn der Pandemie, kostete eine MWh noch 35 Euro. Getrieben wird der Preis vom ebenfalls steilen Anstieg des CO2-Preises. Eine Trendwende ist deshalb nicht in Sicht. (Handelsblatt)
BANKEN - Die Mehrheit der Banker rechnet mit dem Ende der Bankfilialen bis 2026. In der Corona-Krise haben etliche Menschen die Erfahrung gemacht, dass sich die allermeisten Bankgeschäfte ohne den Besuch einer Filiale erledigen lassen. Auch bei vielen Finanzmanagern hat deshalb ein Umdenken stattgefunden: In einer Umfrage unter 305 Bankmanagern weltweit gaben 65 Prozent an, dass sie es für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich halten, dass filialbasierte Geschäftsmodelle in den kommenden fünf Jahren aussterben. Vor vier Jahren lag die Zustimmung zu dieser Aussage lediglich bei 35 Prozent. (Handelsblatt)
HEIMATMINISTER - Als Heimatminister wollte Horst Seehofer (CSU) für gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland sorgen und die Landflucht eindämmen. Das ist nicht gelungen, wie aus dem neuen Raumordnungsbericht der Bundesregierung hervorgeht. Er soll am Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden und liegt dem Handelsblatt vor. "Der absehbare demografische und wirtschaftsstrukturelle Wandel wird wesentlich mehr Regionen betreffen", heißt es darin. Bis 2040 dürfte die Bevölkerung in Kreisen, die abseits der wirtschaftlichen Zentren liegen, um bis zu 26 Prozent abnehmen. In Ballungsräumen werden "mindestens 10 Prozent" mehr Menschen leben. (Handelsblatt)
ROBOTIKBRANCHE - Die Hersteller von Industrierobotern sind glimpflicher durch die Corona-Krise gekommen, als viele in der Branche befürchtet hatten. Die Zahl der Auslieferungen sank nur um 2 Prozent auf 376.222. Das geht aus der neuen Statistik des Weltbranchenverbands IFR hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Dass es nun nur leicht nach unten ging, hat vor allem einen Grund: "In China, wo es zuerst zu Corona-Lockdowns kam, begann sich die Robotikindustrie noch im Jahr 2020 zu erholen", sagte IFR-Präsident Milton Guerry. In China wuchs der Absatz im Gesamtjahr sogar um 19 Prozent. Davon profitierten auch ausländische Hersteller. (Handelsblatt)
DIW - Ärger beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): Die beim DIW angesiedelte renommierte Datenforschungsabteilung SOEP hat Finanzprobleme. Von DIW-Chef Marcel Fratzscher angeordnete Sparmaßnahmen stoßen intern auf Widerstand. "Die Reputation von SOEP und DIW" könne "beschädigt" werden, warnt SOEP-Chef Stefan Liebig in einem internen Schreiben. (Handelsblatt)
SPAC - Börsengänge via Spac werden schwieriger. Nach einer Reihe von Übertreibungen und Betrugsskandalen ist das Interesse der Anleger an den Mantelgesellschaften abgekühlt. Das gilt insbesondere für den US-Markt. Die sogenannten Sponsoren, die Spacs gründen, müssen mehr eigenes Geld investieren. Bei den Geschäftsmodellen wird genauer hingeschaut. (Handelsblatt)
EUROPAMEISTERSCHAFT - Bundesinnenminister Horst Seehofer hat an die britische Regierung und den europäischen Fußballverband UEFA appelliert, die Zuschauerzahlen bei den noch verbleibenden Spielen der Fußball-Europameisterschaft zu reduzieren. "Ich halte es für unverantwortlich, wenn in Ländern, die als Virusvariantengebiet der hoch ansteckenden Delta-Mutation gelten, zigtausende Menschen auf engem Raum zusammenkommen", sagte Seehofer. Das sei auch die Auffassung von Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Augsburger Allgemeine)
PANDEMIE - Das Robert Koch-Institut (RKI) geht von einer weiteren deutlichen Steigerung des Anteils der Delta-Variante an den Corona-Neuinfektionen in Deutschland aus. Der Anteil der hochinfektiösen Variante habe in der dritten Juniwoche bereits bei 36 Prozent gelegen, sagte RKI-Chef Lothar Wieler nach Informationen der Funke Mediengruppe bei der Konferenz der Gesundheitsminister der Länder am Montag. (Funke Mediengruppe)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/mgo/kla
(END) Dow Jones Newswires
June 29, 2021 01:01 ET (05:01 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.