DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: Wegen des Nachholtermins für den Unabhängigkeitstag am vergangenen Sonntag findet in den USA kein Aktien- und Rentenhandel statt.
TAGESTHEMA
Eine Investorengruppe unter der Führung der Softbank-Tochter Fortress will die britische Supermarktkette Morrisons für 6,3 Milliarden Pfund übernehmen. Die Akquisition, der die WM Morrison Supermarkets plc (Morrisons) zugestimmt hat, ist eine Wette darauf, dass der Einzelhändler in einer wettbewerbsintensiven Branche, die mit der Verlagerung zum Online-Handel zu kämpfen hat, erfolgreich sein kann. Die in New York ansässige Fortress Investment Group LLC hat sich für den Deal mit dem Canadian Pension Plan Investment Board und der Immobiliensparte von Koch Industries, einem privaten Konglomerat unter der Leitung des Milliardärs Charles Koch, zusammengetan.
Um die viertgrößte Lebensmittelkette Großbritanniens könnte nun ein Bieterkampf beginnen, nachdem Morrisons im vergangenen Monat ein 5,5 Milliarden Pfund schweres Übernahmeangebot der US-Private-Equity-Gesellschaft Clayton, Dubilier & Rice (CD&R) abgelehnt hatte. Ein Vertreter von CD&R lehnte eine Stellungnahme ab. Die Buyout-Firma hatte zuvor mitgeteilt, sie erwäge, ein formelles Angebot zu unterbreiten und hat noch bis zum 17. Juli Zeit, eine Entscheidung zu treffen.
Die von Fortress angeführte Transaktion ist rund 42 Prozent mehr wert als der Börsenkurs von Morrisons Mitte Juni, bevor das Interesse von Clayton Dubilier & Rice an der Lebensmittelkette bekannt wurde.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
DIVIDENDENABSCHLAG
Unternehmen Dividende Ökoworld AG 1,11 EUR Helma Eigenheimbau AG 1,54 EUR Repsol SA 0,30 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- FR 08:45 Industrieproduktion Mai PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm 09:50 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,4 1. Veröff.: 57,4 zuvor: 56,6 - IT 09:45 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni PROGNOSE: 56,1 zuvor: 53,1 - DE 09:55 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,1 1. Veröff.: 58,1 zuvor: 52,8 - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone Juni (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,0 1. Veröff.: 58,0 zuvor: 55,2 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 59,2 1. Veröff.: 59,2 zuvor: 57,1 - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 61,7 1. Veröff.: 61,7 zuvor: 62,9
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.624,00 -0,2% Dow Jones-Indikation Feiertag S&P-500-Indikation Feiertag Nasdaq-100-Indikation Feiertag Nikkei-225 28.618,22 -0,6% Schanghai-Composite 3.514,95 -0,1% +/- Ticks Bund -Future 173,12 -5 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.650,09 +0,30 XDAX 15.667,25 +0,11 MDAX 34.462,97 +0,60 TecDAX 3.568,77 +0,50 EuroStoxx50 4.084,31 +0,10 Stoxx50 3.535,17 +0,20 Dow-Jones 34.786,35 +0,44 S&P-500-Index 4.352,34 +0,75 Nasdaq-Comp. 14.639,33 +0,81
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einem wenig veränderten Wochenauftakt rechnen Marktteilnehmer am Montag. Der DAX dürfte nahezu unverändert bei etwa 15.650 Punkten in die Woche starten und damit in der Mitte der Trading-Range zwischen gut 15.400 und gut 15.800 Punkten. Einerseits hat die Wall Street erneut Rekordvorlagen geliefert, andererseits sind die Vorlagen aus Asien lediglich uneinheitlich. Auf die Stimmung drückt ein deutlicher Rückgang des Caixin-Einkaufsmanager-Index für das Dienstleistungsgewerbe sowie die zunehmende Gängelung chinesischer Internet-Unternehmen durch Peking. Weil die US-Börsen wegen des langen Wochenendes zum US-Unabhängigkeitsfeiertag geschlossen bleiben, könnten die Ausschläge im Verlauf bei dünnen Volumina zunehmen. "Das nenne ich typisch Sommerloch", so ein Marktteilnehmer.
Rückblick: Gut behauptet - Zwar konnten die Indizes die Tageshochs nicht ganz halten, auch weil Anleger vor dem langen Wochenende in den USA Gewinne mitnahmen. Trotzdem hatte der US-Arbeitsmarktbericht die Chancen auf einen Ausbruch auf der Oberseite laut Marktteilnehmern weiter verbessert. Unter den Branchen ging es am stärksten mit den Aktien aus dem Reise- und Freizeitbereich nach oben, ihr Index erholt sich um weitere 1,6 Prozent. Auch Technologie-Aktien lagen mit einem Plus ihres Stoxx-Branchenindex von 1,1 Prozent wieder stark im Markt. Auf der anderen Seite kam der am Vortag gestiegene Stoxx-Index der Banken mit einem Minus von 1,3 Prozent wieder zurück. Auch bei den zuletzt sehr starken Öl- und Gaswerten setzten Gewinnmitnahmen ein, ihr Branchenindex fiel um 0,6 Prozent. Der Sektorindex der Autoaktien gewann 0,3 Prozent nach Bekanntgabe der Juni-Absatzzahlen in den USA. VW, Daimler und BMW gingen gut behauptet ins Wochenende, lagen aber lange Zeit höher im Markt.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Stärkster DAX-Wert waren Delivery Hero mit einem Plus von 3,5 Prozent. JPM hatte das Kursziel erhöht. Vonovia zogen um 1,8 Prozent an - Dt. Börse stiegen um 0,8 Prozent. Metzler erwartet, dass der Börsenbetreiber den Gewinn im zweiten Quartal um mehr als 20 Prozent gesteigert haben dürfte. Auf der anderen Seite fielen FMC um 2,2 Prozent. Für die Berenberg-Analysten waren die neuen Erstattungssätze für US-Dialysepatienten kein Grund zur Beunruhigung. Anleger sahen das aber anders. Die Aktien des FMC-Mutterkonzerns Fresenius gaben 0,2 Prozent ab. Flatexdegiro notierten nach einer Platzierung nur noch 0,3 Prozent im Minus. Für Grenke ging es um 2,6 Prozent nach oben. Im Handel wurde auf die Marge verwiesen. Um 3 Prozent fester wurden Mutares gehandelt, Anleger setzten auf eine Sonderdividende. Nordex büßten weitere 3 Prozent ein. Die Aktie wurde ex Bezugsrecht gehandelt. Unerfreulich gestaltete sich der Börsengang von Mister Spex. Der Kurs schloss 2 Prozent unter Angebotspreis.
XETRA-NACHBÖRSE
Dank guter Vorgaben von der Wall Street haben die Kurse ihre Gewinne im nachbörslichen Handel am Freitag noch etwas ausgebaut. In den USA hatten S&P-500 und Nasdaq in Reaktion auf einen als positiv gewerteten Arbeitsmarktbericht neue Rekordstände erreicht. Ansonsten war die Nachrichtenlage - wie meist an Freitagabenden - sehr dünn. OHB wurden am Abend um weitere 2,5 Prozent höher getaxt, nachdem die Titel im regulären Geschäft 4,6 Prozent gewonnen hatten. Sie dürften im Sog von Virgin Galactic gestiegen sein, deren Gründer Richard Branson mit Plänen für einen Flug ins All Furore machte.
USA - AKTIEN
Fester - Der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht für Juni war etwas besser ausgefallen als erwartet, doch nicht so stark, dass er Zinserhöhungsängste hätte auslösen können. Besonders die nur moderat gestiegenen Stundenlöhne beruhigten die Gemüter. S&P-500 und Nasdaq erreichten neue Rekordhochs. Unter den Einzelwerten schlossen Johnson & Johnson 1,8 Prozent fester. Das Pharma-Unternehmen hatte bekannt gegeben, dass sein Corona-Impfstoff offenbar auch vor der sich immer stärker ausbreitenden Delta-Variante des Virus schützt. Von neuen US-Absatzzahlen zeigten sich Ford (+0,1%) und General Motors (-0,3%) wenig beeindruckt. Tesla (+0,1%) hat im zweiten Quartal mehr als doppelt so viele Fahrzeuge ausgeliefert wie im Vorjahr. Hier bremste allerdings die Nachricht, dass ein Neufahrzeug des Typs "S Plaid" mitten in einem Wohngebiet in Flammen aufgegangen sei. Virgin Galactic stiegen um 4,1 Prozent. Der britische Milliardär Richard Branson will am 11. Juli mit einem Raumschiff seines Unternehmens Virgin Galactic ins All fliegen - und damit seinem US-Konkurrenten Jeff Bezos um neun Tage zuvorkommen. Die Titel der Donutkette Krispy Kreme fielen derweil um 9 Prozent. Am Vortag hatte die Gesellschaft einen fulminanten Wiedereinzug an der Börse gefeiert - die Kurs war um knapp 24 Prozent gestiegen.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,24 -1,1 0,25 12,3 5 Jahre 0,86 -3,2 0,89 50,1 7 Jahre 1,20 -3,0 1,23 54,8 10 Jahre 1,43 -1,9 1,45 51,8 30 Jahre 2,04 -1,7 2,06 39,7
Am Rentenmarkt kamen die Renditen nach den Daten zurück. Allerdings fand am Anleihemarkt wegen des bevorstehenden langen Wochenendes nur eine verkürzte Sitzung statt - mit entsprechend dünnen Umsätzen. Anleger setzten offenbar nicht auf eine schnelle Zinswende, hieß es.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 05, 2021 01:34 ET (05:34 GMT)
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