DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-EINBUSSEN - Die 200 größten deutschen Unternehmen haben im Pandemie-Jahr 2020 Umsatzeinbußen in Höhe von insgesamt rund 126 Milliarden Euro erlitten. Das entspricht einem Rückgang um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das zeigt die jährliche Analyse der Großunternehmen. Insgesamt erzielten deutsche Konzerne im Jahr 2020 Umsätze von insgesamt 2,93 Billionen Euro, nach 3,06 Billionen Euro im Jahr 2019. Angesichts des Ausmaßes der Krise sehen diese Einbußen allerdings überschaubar aus. (FAZ)
CO2-RECHTE - Wochenlang haben die EU-Kommission, Staaten und Industrie darum gerungen, wie energieintensive Branchen wie die Stahlkocher trotz der ehrgeizigen EU-Klimaziele wettbewerbsfähig bleiben können. Jetzt gibt es eine Lösung. Die Industrie kann wohl bis mindestens 2035 mit kostenlosen CO2-Rechten rechnen. Das geht aus einem Entwurf der Kommission zur geplanten CO2-Grenzabgabe hervor. Darin ist als Lösung vorgesehen, die CO2-Grenzabgabe von 2025 an über einen Zeitraum von zehn Jahren einzuführen und die kostenlosen Rechte zunächst bis 2030 auf 50 Prozent und bis "frühestens" 2035 auf null zu senken. (FAZ)
MASCHINENBAU - Deutschlands Maschinenbauer haben ihren Titel als Exportweltmeister verloren. 2020 war erstmals China das weltweit wichtigste Lieferland für Maschinen und Anlagen, wie eine aktuelle Studie des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zeigt. Auf rund 1,05 Billionen Euro wird der Maschinenaußenhandel im Jahr 2020 auf Grundlage von Daten der nationalen Statistikämter geschätzt. Chinas Anteil an diesen internationalen Verkäufen betrug rund 165 Milliarden Euro oder umgerechnet 15,8 Prozent. Deutschland wiederum hat Maschinen und Anlagen im Wert von 162 Milliarden Euro exportiert, das entspricht einem Marktanteil von 15,5 Prozent. (Welt)
FINANZINVESTOREN - Finanzinvestoren haben in der ersten Hälfte dieses Jahres in Europa so viel investiert wie nie zuvor. Das Volumen der angekündigten Deals schnellte nach oben - von 59,1 Milliarden US-Dollar in der ersten Hälfte des Vorjahres auf 155,8 Milliarden Dollar im ersten Semester 2021. Die Anzahl der Transaktionen kletterte von 991 auf 1.585. Das geht aus Daten hervor, die das Analysehaus Refinitiv für die Börsen-Zeitung zusammengestellt hat. Den Angaben zufolge ist es der höchste Halbjahreswert seit Beginn der Refinitiv-Statistik im Jahr 1980. Global investierten Finanzinvestoren wie Blackstone, KKR oder Ardian 513 Milliarden Dollar in Unternehmensbeteiligungen - auch das ein Rekord. (Börsen-Zeitung)
VERSICHERUNGEN - Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA sieht Risiken für die Assekuranz in Bezug auf teilweise hohe Bank-Exposures. Wenn die staatlichen Corona-Unterstützungsprogramme ausliefen und die Zahl notleidender Kredite zunehme, könne das auch den in Bankpapieren investierten Versicherungssektor treffen, schreibt EIOPA in ihrem Finanzstabilitätsbericht. "Die Krise ist noch nicht vorüber", mahnte Interimschef Peter Braumüller im Vorwort des Berichts. Im Durchschnitt haben die europäischen Versicherer laut EIOPA rund 14 Prozent ihrer Investments im Bankensektor angelegt. (Börsen-Zeitung)
MOBILFUNK - Zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung bahnt sich eine Kontroverse über die neue Mobilfunknetz-Technologie "Open Ran" an. Während in Berlin schon üppige Förderprogramme aufgelegt werden, will die Brüsseler Behörde zunächst die sicherheits- und industriepolitischen Implikationen von Open Ran analysieren. Hintergrund ist die Befürchtung, dass die neue Technologie - anders als die Bundesregierung erwartet - die digitale Souveränität Europas nicht stärkt, sondern untergräbt. (Handelsblatt)
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July 07, 2021 01:05 ET (05:05 GMT)
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