DJ IW: Beteiligungsprogramme müssen steuerlich attraktiver werden
KÖLN (Dow Jones)--Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat eine Verbesserung der Programme zum vermögenswirksamen Sparen angemahnt. "Nur eine Minderheit der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter nutzt Wege, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das vermögenswirksame Sparen erleichtern", erklärte IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös. "Die Instrumente sollten steuerlich attraktiver werden." So könnte etwa geprüft werden, ob Mitarbeiterbeteiligungen der Kapitalertragsteuer unterworfen werden sollten. Dadurch wäre auf sie ein fester Steuersatz von 25 Prozent zu zahlen - statt dem derzeitigen progressiven Satz.
Das würde für Mitarbeiter den Anreiz erhöhen, bei den sehr niedrigen Zinsen ein Vermögen aufzubauen. Darüber hinaus sollte die steuerliche Bewertung von Mitarbeiteroptionen vereinfacht werden. Eine weitere Möglichkeit wäre die Erleichterung von GmbH-Beteiligungen mit einer speziell auf diese Unternehmensgruppe zugeschnittenen attraktiven steuerlichen Förderung, erklärte das arbeitgebernahe Institut. So könnten Mitarbeiterbeteiligungen auch für kleinere Unternehmen attraktiver werden, die solche Möglichkeiten bisher seltener einsetzten als größere Unternehmen.
Anlass für die Mahnungen ist unter anderem der 60. Jahrestag des Bundestagsbeschlusses zum 1. Vermögensbildungsgesetz vom 12. Juli 1961. Das IW betonte, die CDU spreche sich in ihrem Wahlprogramm dafür aus, die Kapitalbeteiligung von Mitarbeitern an ihren Unternehmen zu verbessern. "Dazu will sie einen klaren rechtlichen Rahmen über Betriebsvereinbarungen schaffen - wie das genau funktionieren soll, bleibt aber offen", erklärte Klös.
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July 12, 2021 07:17 ET (11:17 GMT)
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