DJ Ministerium: Wirtschaftliche Erholung ist in vollem Gange
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die wirtschaftliche Erholung ist in Deutschland trotz der Lieferengpässe in einigen Branchen in vollem Gange, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem jüngsten Monatsbericht. Die bessere Stimmung im Dienstleistungssektor und in der Industrie stärkten den wirtschaftlichen Aufschwung, auch wenn es zuletzt bei der Industrieproduktion vor allem aufgrund von Lieferengpässen bei Halbleitern in der Automobilindustrie erneut zu einem kleinen Dämpfer gekommen sei, so das Ministerium.
Für die zweite Jahreshälfte erwartet das Ministerium aufgrund eines Basiseffektes wegen der temporären Senkung der Umsatzsteuersätze ein Jahr zuvor Inflationsraten von 3 Prozent oder darüber. Allerdings dürfte sich die Inflationsrate nach Auslaufen der Sondereffekte zu Beginn des Jahres 2022 wieder deutlich verringern, erklärte das Ministerium.
"Zum Ende des zweiten Quartals 2021 ist die wirtschaftliche Erholung in vollem Gange", heißt es in dem Monatsbericht. Viele Dienstleistungsbereiche hätten ihre wirtschaftliche Aktivität wieder aufnehmen können angesichts der fortschreitenden Lockerungen der Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen.
Auch in der Industrie habe sich die Stimmung weiter verbessert. Allerdings wirkten sich die in einzelnen Bereichen des produzierenden Gewerbes vorherrschenden Lieferengpässe für Vorprodukte dämpfend aus. Dennoch beeinträchtigte dies die positive Grunddynamik der Gesamtkonjunktur nicht, betonte das Ministerium.
Positiv sei auch der Ausblick für den deutschen Außenhandel. Das Ministerium führte die Zuversicht bei den Exportaussichten für das verarbeitende Gewerbe vor allem auf die gute Konjunktur wichtiger Absatzmärkte in Asien und den Vereinigten Staaten zurück.
Dem deutschen Arbeitsmarkt attestierte das Ministerium "eine umfassende Besserung". "Die Aussichten für die kommenden Monaten sind sehr positiv", erklärte das Haus von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). "Mit den schrittweisen Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus lässt der Arbeitsmarkt die dritte Pandemiewelle zunehmend hinter sich."
Das Ministerium zeigte sich zudem zuversichtlich, dass Deutschland keine Insolvenzwelle bevorsteht. "Die Entwicklung im ersten Halbjahr spricht bisher ebenfalls gegen einen merklichen Anstieg der Firmenpleiten", heißt es in dem Monatsbericht.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/apo
(END) Dow Jones Newswires
July 14, 2021 04:31 ET (08:31 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.